Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2019; 13(03): 161-162
DOI: 10.1055/s-0039-1693587
Poster: Prävention/Therapie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Relevanz subjektiver Repräsentationen der eigenen Adipositas bei Personen mit vs. ohne bariatrische Operation

S Schroeder
1   Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bamberg, Deutschland
,
C Henning
2   Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Professur für Pathopsychologie, Bamberg, Deutschland
,
C van der Velde
1   Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bamberg, Deutschland
,
J Wolstein
2   Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Professur für Pathopsychologie, Bamberg, Deutschland
,
S Herpertz
3   LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bochum, Deutschland
,
S Jongen
3   LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bochum, Deutschland
,
S Steins-Löber
1   Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bamberg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
04 September 2019 (online)

 

Einleitung:

Erste Studien liefern Hinweise auf die Relevanz subjektiver Repräsentationen über das eigene Übergewicht bei Personen mit Adipositas hinsichtlich Outcome-relevanter Maße. Bisherige Befunde beziehen sich jedoch nur auf Personen mit Adipositas ohne bariatrische Operation in der Vergangenheit (AD-OP) und lassen Personen mit Adipositas nach bariatrischer Operation (AD+OP) außer Acht.

Methoden:

411 Personen mit Adipositas (330 AD-OP, 81 AD+OP) wurden in einer Online-Umfrage befragt zu ihren subjektiven Repräsentationen bezüglich ihrer Adipositas (IPQ-R), gewichtsbezogenem Distress (EDE-Q Skala Figursorgen, Depressivität PHQ-9), Essverhalten (DEBQ) und BMI. Pearson Korrelationskoeffizienten und binäre logistische Regressionsanalysen wurden berechnet zur Analyse der Relevanz subjektiver Repräsentationen bei AD+OP vs. AD-OP.

Ergebnisse:

Bei Personen AD+OP zeigten sich weniger häufig signifikante Korrelationen zwischen subjektiven Repräsentationen und gewichtsbezogenem Distress, Essverhalten und BMI als bei AD-OP. Günstigere Annahmen zum Zeitverlauf (Exp(B) = 0,902, p = 0,002), geringere emotionale Repräsentation (Exp(B) = 0,891, p = 0,002) und ungünstigere Annahmen zu Konsequenzen (Exp(B) = 1,23, p < 0,001) der Adipositas waren eher mit AD+OP als mit AD-OP assoziiert.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse liefern erste Hinweise auf die unterschiedliche Relevanz subjektiver Repräsentationen bezüglich der eigenen Adipositas bei Personen nach gegenüber Personen ohne bariatrische Operation in der Vergangenheit. Veränderungen subjektiver Repräsentationen post-OP lassen sich vermuten und sollten zukünftig in prospektiven Studien geprüft werden.