Interdisziplinäre Adipositastherapie – Das Dresdner Adipositas-Management

Einleitung:

Aufgrundlage eines Vertrages zur Besonderen Versorgung mit der AOK PLUS besteht seit 2016 das Adipositaszentrum Dresden.

Methoden:

Das Programm basiert auf einem interdisziplinären, strukturierten, mehrjährigen Ansatz zur konservativen und bariatrischen Adipositastherapie. Aufnahmevoraussetzung ist ein BMI ≥35 kg/m².

Ergebnisse:

Im Rahmen einer stationären Erstaufnahme erfolgt beim Patienten eine umfassende medizinische Diagnostik sowie eine ärztliche (Internist, Chirurg) und therapeutische (Ernährungsberatung, Physiotherapie, Psychologie) Erstvorstellung. Anschließend erfolgt eine Überleitung in den bariatrischen oder konservativen Behandlungspfad.

Der bariatrische Pfad umfasst die diätische, chirurgische und bedarfsweise auch psychologische Vorbereitung sowie die Durchführung der bariatrischen Operation. Anschließend folgt eine mehrjährige Nachsorge durch Internisten, Ernährungsberater, Physiotherapeuten und Psychologen. Eine primär bariatrische Behandlung kann ab BMI ≥50 kg/m² erfolgen.

Der konservative Pfad untergliedert sich in zwei sechsmonatige Module sowie in ein dreijähriges Nachsorgemodul. Das erste Jahr konservative Behandlung umfasst Ernährungsberatung im Einzel- und im Gruppensetting, Bewegungstherapie und physiotherapeutische Einzelgespräche sowie eine internistische Wiedervorstellung. Die psychologische Betreuung findet in Gruppensitzungen basierend auf einem eigens entwickelten Therapiemanual sowie bedarfsweise im Einzelsetting statt. Im Nachsorgemodul wird die Frequenz der psychologischen, diätischen und physiotherapeutischen Betreuung stufenweise reduziert.

Ein Wechsel vom konservativen in den bariatrischen Behandlungspfad ist bei Vorliegen leitliniengerechter Voraussetzungen zu fixen Zeitpunkten nach konservativer Therapie möglich.

Schlussfolgerung:

Das Dresdner Adipositas-Management bietet einen umfassenden und mehrjährigen Ansatz zur Adipositastherapie.