Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2019; 13(03): 157
DOI: 10.1055/s-0039-1693572
Poster: Prävention/Therapie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Adipositas plus – Ein ambulantes Gruppenprogramm für extrem adipöse Patienten mit psychischer Komorbidität

B Wild
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
,
B Hain
2   Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bruchsal, Deutschland
,
K Hünnemeyer
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. September 2019 (online)

 

Einleitung:

Patienten mit Adipositas Grad 3 (BMI ≥40) leiden häufig unter einer Vielzahl von somatischen wie auch psychischen Begleiterkrankungen, die zusätzlich eine erfolgreiche Behandlung erschweren. Besonders bei dieser Patientengruppe ist ein Zuwachs an adipositaschirurgischen Interventionen zu verzeichnen, die gute Effekte auf die gewünschte Gewichtsabnahme aufweisen. Es fehlt jedoch insgesamt an unterstützenden Therapieoptionen; vor allem auch für die Patienten, die eine chirurgische Intervention nicht in Anspruch nehmen wollen und zusätzlich eine psychische Begleiterkrankung haben.

Methoden:

Es wird das interaktionell- themenzentrierte Gruppenprogramm „Adipositas Plus“ für extrem adipöse Patienten mit psychischer Komorbidität vorgestellt. Die Gruppenintervention wird ambulant durchgeführt und ist beschränkt auf 10 Sitzungen. Die Gruppe ist auch für Patienten gedacht, die sich aktuell nicht für eine langfristige Behandlungsoption entscheiden können.

Ergebnisse:

Die mehrmalige Durchführung des Gruppenprogramms mit insgesamt über 100 Patienten zeigt deutlich, dass die Gruppe gut von den Patienten angenommen wird. Auch scheint erheblicher Versorgungsbedarf für die Betroffenen zu bestehen. Die Erfolge der Intervention werden durch Fallbeispiele und Fragebogenauswertungen dargestellt. Möglichkeiten und Grenzen des Gruppenkonzeptes werden diskutiert.

Schlussfolgerung:

Die Gruppe der extrem adipösen Patienten ist heterogen in ihrem Behandlungs- und Unterstützungsbedarf. In der Adipositas-Therapie sind niedrigdosierte und gut zugängliche Behandlungskonzepte unentbehrlich und zukunftsweisend.