Die interinviduelle Variation der Darmmikrobiota hat keinen direkten Einfluss auf den Ruheumsatz des Menschen

Einleitung:

Der Ruheumsatz des Menschen weist eine hohe interindividuelle Variation auf. Nach Adjustierung auf die bekannten Einflussfaktoren Alter, Geschlecht, Fettmasse und fettfreie Masse bleibt eine residuale Variation von 25%. Wir haben untersucht, ob die interindividuellen Unterschiede der Darmmikrobiota einen Teil der residualen Variation des Ruheumsatzes erklärt.

Methoden:

Bestimmung der Darmmikrobiota erfolgte mittels 16S rRNA Gensequenzierung bei 442 Probanden der enable-Studie im Alter von 18 bis 85 Jahren. Mithilfe eines linearen Regressionsmodells wurden die Residuen des Ruheumsatzes ermittelt und den Beitrag der Darmmikrobiota mit Korrelationsanalysen sowie Hauptkomponentenanalyse und neuronalen Netzwerken analysiert.

Ergebnisse:

Auf Familienebene stellten wir signifikante Korrelationen der Porphyromonadaceae, Rikenellaceae und Ruminococaceae mit dem Ruheumsatz fest, die nach Adjustierung auf die bekannten Einflussfaktoren nicht mit den Residuen des Ruheumsatzes korrelierten. Alle drei Familien wiesen eine negative Korrelation mit der fettfreien Masse, und die Ruminoccocaceae zusätzlich mit der Fettmasse auf. So beruhten die Korrelationen dieser Stämme mit dem Ruheumsatz auf Variation in der Körperzusammensetzung der Probanden, die bereits in das lineare Regressionsmodel einfließt. Untersuchungen zur Diversität der bakteriellen Ökosysteme mittels Hauptkomponentenanalyse und Erstellung eines neuronalen Netzwerks konnten wir bis zur Ebene der Operational Taxonomic Units keine Korrelationen zwischen Darmmikrobiota und Ruheumsatz nachweisen.

Schlussfolgerung:

Es konnte kein direkter Zusammenhang zwischen Darmmikrobiota und Ruheumsatz festgestellt werden.

Danksagung:

Diese Studie wurde durch das enable Kompetenzcluster (BMBF 01EA1409C) und die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) gefördert.