Z Gastroenterol 2019; 57(05): e164
DOI: 10.1055/s-0039-1691941
POSTER
Hepatologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Toxocariasis als seltene Ursache von multiplen Leberrundherden

J Höfler
1   Klinikum Wels Grieskirchen, I. Interne Abteilung, Wels, Austria
,
V Huber
1   Klinikum Wels Grieskirchen, I. Interne Abteilung, Wels, Austria
,
P Dinkhauser
1   Klinikum Wels Grieskirchen, I. Interne Abteilung, Wels, Austria
,
R Gattringer
2   Klinikum Wels Grieskirchen, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Wels, Austria
,
S Rauch Parzer
3   Klinikum Wels Grieskirchen, Institut für Klinische Pathologie, Molekularpathologie und Zytodiagnostik, Wels, Austria
,
W Höbling
3   Klinikum Wels Grieskirchen, Institut für Klinische Pathologie, Molekularpathologie und Zytodiagnostik, Wels, Austria
,
H Hofer
1   Klinikum Wels Grieskirchen, I. Interne Abteilung, Wels, Austria
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Publication History

Publication Date:
16 May 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Toxocariasis ist eine Parasitose durch Toxocara canis. Die klinische Manifestation reicht von einer asymptomatischen Infektion bis zur Beteiligung von unterschiedlichen Organen. Ein viszeraler Befall ist jedoch äußerst selten. Wir präsentieren einen Fall eines jungen Mannes der aufgrund von abdominellen Schmerzen und hohem Fieber zur stationären Abklärung zugewiesen wurde.

Fallbericht:

Ein 21-jähriger Mann präsentierte sich mit seit 14 Tagen bestehenden Fieber > 40 Grad sowie diffusen abdominellen Schmerzen. Laborchemisch zeigten sich erhöhte Entzündungsparameter (CRP 93 mg/L, Leukozyten 11,9 G/l) und im Differentialblutbild erhöhte eosinophile Granulozyten (3,2 G/l). Eine infektiologische Fokussuche sowie Vaskultisabklärung blieb zunächst negativ. In den abgenommenen Blut- sowie Stuhluntersuchungen konnten keine Parasiten nachgewiesen werden. Mittels Computertomografie konnten schließlich in beiden Leberlappen multiple hypodense Herde mit einem Durchmesser bis 2,5 cm nachgewiesen werden, wobei differentialdiagnostisch diese als möglichen entzündliche Läsionen bzw. Metastasen mit unklarem Primum suspiziert wurden. In der histologischen Abklärung ergab sich das Bild von granulomatösen Entzündungsherden mit pallisadenartiger, epitheloidzelliger Randreaktion mit reichlich Eosinophilen und suspizierten, morphologisch kristallartig imponierender Larven. Insgesamt das Bild passend zu einer Infektion durch Larva migrans visceralis des Hundespulwurm. Ergänzende serologische Untersuchungen, als auch PCR Untersuchungen waren negativ. Nach Einleitung einer Therapie mit Albendazol war der Patient sehr rasch und anhaltend fieberfrei, die Entzündungszeichen und die Eosinophilie besserten sich. Die Therapie wurde für insgesamt 18 Tage verabreicht. Die CT-Verlaufskontrolle nach 3 Monaten zeigte eine vollkommene Restitution.

Diskussion:

Eine Toxocariasis mit viszeralem Leberbefall ist äußerst selten und kann in der Bildgebung als metastasierende Erkrankung imponieren. Auch bei negativen serologischen Tests ist es wichtig diese Differentialdiagnose in Erwägung zu ziehen, da eine zielgerichtete Therapie mit Albendazol eine rasche und vollkommene Heilung erzielt.