Z Gastroenterol 2019; 57(05): e139
DOI: 10.1055/s-0039-1691876
POSTER
Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste klinische Ergebnisse der dualen hypothermen ex vivo Leberperfusion vor Lebertransplantation

D Kollmann
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
M Hofmann
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
O Krdzalic
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
F Horodynski
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
G Silberhumer
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
G Györi
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
A Salat
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
T Soliman
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
,
G Berlakovich
1   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Transplantation, Wien, Austria
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Publication History

Publication Date:
16 May 2019 (online)

 

Hintergrund:

Ex vivo Organperfusion als alternative Methode der Organpreservation wurde in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und ist bereits in einigen Zentren klinisch in Verwendung. Studien haben gezeigt, dass die duale hypotherme oxygenierte ex vivo Leberperfusion (DHOPE) Gallengangskomplikationen nach der Lebertransplantation reduzieren kann. Wir haben 2018 DHOPE in der Klinik eingeführt und fassen hiermit unsere ersten Ergebnisse zusammen.

Methoden:

An der Medizinischen Universität Wien wurde 05/2018 mit der DHOPE mittels LiverAssist-Device von Organ Assist gestartet. Organe von hirntoten Spendern wurden bei logistischer Machbarkeit über die Leberarterie und die Pfortader mit oxygenierter Belzer Perfusionslösung bei einer Temperatur zwischen 11 – 15 °C perfundiert und anschließend transplantiert.

Ergebnisse:

Zwischen 05/2018 und 02/2019 wurde die DHOPE von Spenderorganen bei 27 PatientInnen eingesetzt. In 3 Fällen musste allerdings die Maschine aufgrund eines technischen Problems wieder gestoppt werden. Diese Lebern wurden auf Eis gelegt und ohne Perfusion transplantiert. Die restlichen 24 PatientInnen erhielten Lebern, welche für eine mediane Zeit von 150 min (range 60 – 330 min) perfundiert wurden. Die medianen peak-AST Werte nach der Transplantation lagen bei 1205 U/L (257 – 8280) und sind nach 14 Tagen auf 34 U/L (13 – 199) gefallen. Das 1-Jahres-Überleben lag bei 90.2%. Zwei PatientInnen sind nach der Lebertransplantation verstorben. Der erste Patient erholte sich primär gut, entwickelte aber 1 Monat nach der Transplantation ein septisches Multiorganversagen; der zweite Patient verstarb intraoperativ aufgrund einer exzessiven Blutung ohne Zusammenhang mit der DHOPE. In 3/24 PatientInnen (12.5%) wurden Gallengangskomplikationen diagnostiziert (2 frühe Leaks und 1 Patient mit Gallengangsnekrose 3 Monate posttransplant) welche mit einer Hepaticojejunostomie rekonstruiert wurden.

Zusammenfassung:

Unsere Erfahrungen zeigen, dass die DHOPE die bevorzugte Methode ist um ein ex vivo Perfusionsprogramm zu starten, da im Falle technischer Probleme kein Risiko für eine verlängerte warme Ischämiezeit besteht. Zusätzlich konnten wir zeigen, dass die Gallengangskomplikationsrate nach DHOPE durchaus im Bereich der internationalen Benchmarks liegt.