Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(03): 215
DOI: 10.1055/s-0039-1688632
Posterpräsentationen
Klein- und Heimtiere
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quo vadis? Pulmonale alveoläre Echinokokkose eines Jack Russell Terriers in Thüringen – ein Fallbericht

M Weber
1   Labor für Veterinärmedizinische Diagnostik Bad Salzungen
,
J Mahret
1   Labor für Veterinärmedizinische Diagnostik Bad Salzungen
,
K Wingold
2   Tierärztliche Klinik Erfurt-Ilversgehoven
,
P Maksimov
3   Institut für Epidemiologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
T Keil
4   Kleintierpraxis im Hain, Bamberg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
18 June 2019 (online)

 

Einleitung:

Die alveoläre Echinokokkose (AE) ist eine durch Echinococcus (E.) multilocularis induzierte gefährliche meldepflichtige Zoonose mit europaweiter Prävalenz. Der vorliegende Fall dokumentiert die AE mit Affektion der Lunge eines Hundes, 4 Jahre nach einer therapierten alveolären Echinokokkose der Leber.

Material und Methoden:

Als Einsendungsmaterial gelangte operativ entnommenes Lungengewebe zur histologischen und molekularbiologischen Untersuchung. Zudem erfolgte eine serologische und parasitologische Diagnostik.

Befunde:

Mittels CT des Thorax ergaben sich umfangreiche zystische Läsionen mit Verdrängung pulmonalen Gewebes. Makroskopisch wies das Einsendungsgut eine schwammige mikrozystische Textur mit multiplen miliaren soliden Herden auf. Die histologischen Befunde des resezierten Lungengewebes zeigten eine ausgeprägte granulomatöse Pneumonie mit zahlreichen Zystenstadien und sprachen für eine alveoläre Echinokokkose. Diese konnte molekularbiologisch als Infektion mit E. multilocularis verifiziert werden.

Schlussfolgerung:

Ein Hund mit therapierter AE kann jahrelang leben, stellt aber eine zunehmende Herausforderung für Tierärzte dar. Dieser Fall soll zur Dokumentation der epidemiologischen Situation beitragen.