Morphologische Untersuchungen zur Pathogenese der Brustbeinfraktur bei der Legehenne

Einleitung:

Die Selektion von Legehennen auf produktionsrelevante Leistungsmerkmale geht mit Nebenwirkungen einher, die sich negativ auf die Tiergesundheit auswirken. Die Hypothese unserer Untersuchungen ist, dass sich bedingt durch die hohe Legeleistung Erkrankungen des Skelettsystems entwickeln.

Material und Methoden:

Der Skelettstatus von Legehennen wurde über die Aufzucht- und Legeperiode hinweg untersucht. In einem weiteren Experiment wurde die Eilegetätigkeit mit dem Gonadoliberin-Agonisten Deslorelin unterdrückt.

Befunde:

Bei der Untersuchung von Brustbeinen von Legehennen mit und ohne röntgenologisch auffällige Brustbeinspitzen wurde bei beiden eine Osteopenie festgestellt. Über den Verlauf der Legeperiode hinweg nahm an der Tibia der relative Flächenanteil der Kortex ab. Durch die Ovulationsunterdrückung mit Deslorelin konnten eine nahezu vollständig fehlende Ausbildung des medullären Knochens, eine relativ dickere Kortex und eine verminderte Frakturhäufigkeit induziert werden.

Schlussfolgerungen:

Legehennen aller untersuchten Linien entwickeln aufgrund der Eilegetätigkeit eine Osteoporose, die als Prädisposition für pathologische Frakturen und Deformationen an mechanisch besonders beanspruchten Stellen wie der Brustbeinspitze wirkt.