Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S76
DOI: 10.1055/s-0039-1688329
Poster
Insulinwirkung und Fettleber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle der mitochondrialen Funktion bei NAFLD assoziierter Insulinresistenz

C Ress
1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
,
T Jelenik
1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
,
H Sell
1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
,
D Pesta
1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
,
I Esposito
2   Heinrich-Heine Universität und Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Pathologie, Düsseldorf, Germany
,
M Roden
1   Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für klinische Diabetologie, Düsseldorf, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) umfasst ein weites Spektrum, von einer Steatose bis hin zu Steatohepatitis und Zirrhose. Es besteht eine starke Assoziation zwischen NAFLD und Insulinresistenz. Zusätzlich gibt es Hinweise, dass die Mitochondrienfunktion eine entscheidende Rolle in der Entwicklung einer NAFLD assoziierten Insulinresistenz spielt. Das Ziel der Studie war die Evaluierung der Mitochondrienfunktion in verschiedenen Stadien der NAFLD, um einen möglichen Zusammenhang zwischen mitochondrialer Funktion und NAFLD assoziierter Insulinresistenz zu untersuchen.

Methodik:

C57BL/6J Mäuse (8/Gruppe) erhielten entweder Standard Diät (STD), fettreiche Diät (HFD) oder Methionin-Cholin-defiziente Diät (MCD). Die Mitochondrienfunktion wurde mittels hochauflösender Respirometrie bestimmt. In einer Subgruppe der STD- und HFD-Mäuse wurde eine Evaluierung der Insulinsensitivität mittels hyperinsulinämischen-euglykämischen Clamp (HEC) durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine histologische Beurteilung der Leberproben durch einen erfahrenen Pathologen.

Ergebnisse:

HFD-Mäuse zeigten eine höhere Gewichtszunahme und im HEC eine signifikant niedrigere Glukoseinfusionsrate als STD-Mäuse (p < 0,01). MCD-Mäuse wiesen hingegen ein niedrigeres Körpergewicht, niedrigere Blutglukosewerte sowie histologisch eine Steatohepatitis auf. Die maximale hepatische TCA-assoziierte Respiration in HFD- und MCD-Mäusen war im Vergleich zu STD-Mäusen signifikant verringert (STD vs. HFD p < 0,001; STD vs. MCD p < 0,001). Zusätzlich zeigte sich eine Reduktion der maximalen hepatische β-Oxidation-assoziierten Respiration in MCD-Mäuse im Vergleich zu STD-Mäusen (p < 0,001). Im Gegensatz hierzu zeigte sich in der Muskulatur von HFD-Mäusen ein höhere maximale β-Oxidation-assoziierte Respiration im Vergleich zu STD-Mäusen (p < 0,05).

Schlussfolgerung:

Entwicklung und Progression einer NAFLD ist mit Veränderungen der Mitochondrienfunktion verbunden. Diese veränderte Mitochondienfunktion könnte einen entscheidenden Faktor in der Entstehung einer NAFLD assoziierten Insulinresistenz darstellen.