Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S66-S67
DOI: 10.1055/s-0039-1688300
Poster
Diabetes und Herz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ein geringeres Risiko für CV-Ereignisse und Tod ist mit dem Therapiebeginn mit SGLT-2 vs. DPP-4 Inhibitoren assoziiert – Analyse der CVD-REAL-2-Studie

S Kohsaka
1   Keio University School of Medicine, Keio University School of Medicine, Tokyo, Japan
,
CSP Lam
2   National Heart Centre, National Heart Centre, Singapur, Singapore
,
DJ Kim
3   Ajou University School of Medicine, Ajou University School of Medicine, Suwon, Republic of Korea
,
A Karasik
4   Tel Aviv University Ramat Aviv and Maccabi Healthcare, Tel Aviv University Ramat Aviv and Maccabi Healthcare, Tel Aviv, Israel
,
N Tangri
5   University of Manitoba, University of Manitoba, Winnipeg, Canada
,
SY Goh
6   Singapore General Hospital, Singapore General Hospital, Singapur, Singapore
,
M Thuresson
7   Statisticon AB, Statisticon AB, Uppsala, Sweden
,
H Chen
8   Astrazeneca, Astrazeneca, Gaithersburg, United States
,
F Surmont
8   Astrazeneca, Astrazeneca, Gaithersburg, United States
,
N Hammar
9   Karolinska Institutet, Karolinska Institutet, Stockholm, Sweden
,
P Fenici
8   Astrazeneca, Astrazeneca, Gaithersburg, United States
,
M Kosiborod
10   Saint Luke's Mid America Heart Institute, Saint Luke's Mid America Heart Institute, Kansas City, United States
,
R Rist
8   Astrazeneca, Astrazeneca, Gaithersburg, United States
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

DPP-4 Inhibitoren (DPP-4i) und SGLT-2 Inhibitoren (SGLT-2i) werden zur Therapie von Typ-2-Diabetes (T2D) häufig eingesetzt. Klinische Studien zeigten ein geringeres Risiko für kardiovaskulare (CV) Ereignisse unter SGLT-2i und einen neutralen Effekt auf CV-Ereignisse unter DPP-4i. Es fehlen jedoch große Vergleichsstudien.

Methodik:

Das Risiko für Gesamtmortalität, Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz (HHI), Myokardinfarkt und Schlaganfall bei Patienten, die eine Therapie mit dem SGLT-2i Dapagliflozin oder einem DPP-4i begannen, wurde anhand von Daten aus dem klinischen Praxisalltag aus Südkorea, Japan, Israel und Kanada verglichen. Die Patienten wurden über nationale Register, Anträge und Patientenakten identifiziert. Propensity-Scores für die Initiation von SGLT-2i wurden in jedem Land für ein1:1-Matching entwickelt. Hazard-Ratios (HRs) wurden mit einem Intent-to-treat-Ansatz nach Land bestimmt und mittels gewichteter Metaanalyse gepoolt.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 128.066 Patienten in die Studie eingeschlossen (Durchschnittsalter: 55 Jahre, Frauenanteil: 46%, CV-Erkrankung in der Vorgeschichte: 25%). Die Ausgangscharakteristika waren nach dem Matching zwischen den zugeordneten Gruppen ausgeglichen. Der Therapiebeginn mit Dapagliflozin war gegenüber DPP-4i mit einem signifikant niedrigeren Risiko für Gesamtmortalität (HR: 0,74 [95%-KI: 0,67; 0,83]), HHI (HR: 0,87 [95%-KI: 0,79; 0,95]), Myokardinfarkt (HR: 0,86 [95%-KI: 0,74; 0,99]) und Schlaganfall (HR: 0,82 [95%-KI: 0,75; 0,89]) assoziiert.

Schlussfolgerungen:

In einer großen Kohorte aus T2D-Patienten aus der klinischen Praxis in vier Ländern, in der 75% keine manifeste CV-Erkrankung hatten, war der Therapiebeginn mit Dapagliflozin im Vergleich zu DPP-4i mit einem geringeren Risiko für CV-Ereignisse (einschließlich Schlaganfall) und Gesamtmortalität assoziiert.