Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S65
DOI: 10.1055/s-0039-1688296
Poster
Diabetes und Herz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unterschiede in der externen Validität der kardiovaskulären Endpunktstudien mit SGLT-2 Inhibitoren in allgemeinen Populationen mit Typ-2-Diabetes: eine große Beobachtungsstudie in europäischen Ländern

KI Birkeland
1   Oslo University Hospital, Oslo University Hospital, Oslo, Norway
,
J Bodegard
2   AstraZeneca Nordic-Baltic, AstraZeneca Nordic-Baltic, Södertälje, Sweden
,
A Norhammar
3   Karolinska Institutet, Karolinska Institutet, Stockholm, Sweden
,
JG Kuiper
4   PHARMO Institute for Drug Outcomes Research, PHARMO Institute for Drug Outcomes Research, Utrecht, Netherlands
,
W Beekman-Hendriks
5   AstraZeneca, AstraZeneca, Den Haag, Netherlands
,
M Thuresson
6   Statisticon AB, Statisticon AB, Uppsala, Sweden
,
A Kooy
7   University Medical Center and Bethesda Diabetes Research Center, University Medical Center and Bethesda Diabetes Research Center, Groningen, Netherlands
,
D Müller
5   AstraZeneca, AstraZeneca, Den Haag, Netherlands
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Strenge Einschlusskriterien bei klinischen Studien zur kardiovaskulären (CV) Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Typ-2-Diabetes (T2D) repräsentieren nicht unbedingt die allgemeine T2D-Population, was die externe Validität beeinträchtigt. Aktuelle kardiovaskuläre Endpunktstudien (CVOTs) haben Paradigmen-wechselnde Ergebnisse zum Nutzen von SGLT-2 Inhibitoren (SGLT-2i) gezeigt. Studienkriterien variieren erheblich zwischen CVOTs und können die Übertragbarkeit einer Studienpopulation auf die allgemeine T2D-Population beeinträchtigen. Die Repräsentativität von vier europäischen SGLT-2i-CVOTs wurde untersucht.

Methodik:

2015 wurden T2D-Patienten aus den Niederlande (PHARMO Datenbank-Netzwerk) und obligatorischen Bevölkerungs-Registern in Norwegen und Schweden eingeschlossen. Die Haupt-Ein- und Ausschlusskriterien wurden nur nach Diagnose, Vorgehen und Behandlung festgelegt, um die Vergleichbarkeit zwischen den Ländern zu vereinfachen. Externe Validität war definiert durch die Patientenzahl, die die CVOT-Haupteinschlusskriterien erfüllten, geteilt durch die eingeschlossene T2D-Gesamtpopulation im jeweiligen Land.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 564.351 T2D-Patienten identifiziert (Niederlande: n = 36.213; Norwegen: n = 149.782; Schweden: n = 378.356). Alle Populationen zeigten eine Ausgangsprävalenz für CV-Erkrankung von 25 – 30% und viele Patienten verwendeten CV-präventive Medikamente. Die Patienten der CVOTs waren etwas jünger verglichen mit der T2D-Gesamtpopulation und hatten eine höhere Prävalenz für CV-Erkrankungen zu Studienbeginn (DECLARE: 41%, CANVAS: 66%, EMPA-REG: 99%). Die externe Validität von DECLARE war 1,7-fach höher verglichen mit CANVAS und 3-fach höher verglichen mit EMPA-REG oder VERTIS. Variation in der Repräsentativität zwischen den Ländern kann durch Unterschiede in Alter, Prävalenz von CV-Erkrankung und CV-präventiven Medikamenten in den T2D-Populationen teilweise erklärt werden.

Schlussfolgerung:

In großen T2D-Populationen aus europäischen Ländern wurden trotz einiger Unterschiede in den Patientencharakteristika bei allen Studien konsistente Muster externer Validität gefunden. DECLARE untersucht Patienten, die am repräsentativsten für den allgemeinen T2D-Patienten sind.