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DOI: 10.1055/s-0039-1688295
Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen bei Patienten mit Typ 2 Diabetes Mellitus – eine retrospektive Kassendatenstudie in Deutschland
Publication History
Publication Date:
07 May 2019 (online)
Einleitung:
Analyseziel war die Untersuchung von Inzidenz und Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen (CVD) bei Patienten mit Typ 2 Diabetes Mellitus (T2DM).
Methoden:
Routinedaten einer deutschen Krankenversicherung (AOK PLUS; 2010 – 2016) wurden genutzt, um Patienten mit mindestens einer stationären und/oder zwei gesicherten ambulanten T2DM-Diagnosen (ICD-10 E11) zu identifizieren. Ausschlusskriterien waren Schwangerschaft und T1DM (2010 – 2016) sowie Alter unter 18 Jahre zum Zeitpunkt der ersten T2DM Diagnose. Die Prävalenz folgender CVD wurde innerhalb aller T2DM Patienten zwischen 2010 – 2016 ermittelt: chronisch ischämische Herzkrankheit (KHK, ICD-10 I25), Atherosklerose (ICD-10 I70) und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, ICD-10 I73.9), mindestens eine stationäre und/oder zwei ambulante Diagnosen; sowie Myokardinfarkt (MI, ICD-10 I21/I22/I23) und ischämischer Schlaganfall (ICD-10 I63/I64), mindestens eine stationäre Diagnose. Zusätzlich wurde die kumulative Inzidenz für obige CVD in 2016 für Patienten ohne vorherige Diagnose der jeweiligen CVD in 2010 – 2015 berechnet.
Ergebnisse:
Basierend auf 232.682 T2DM-prävalenten Patienten (54,4% Frauen; mittleres Alter 69,9 Jahre; durchschnittlicher Charlson Komorbiditäts-Index 6,5) in der AOK PLUS-Datenbank betrug die Prävalenz von KHK 48,0% (M: 50,1%; F: 46,3%), von Atherosklerose 24,1% (M: 28,0%, F: 20,8%) und von pAVK 11,2% (M:14,4%; F: 8,6%). Für MI zeigte sich eine Prävalenz von 6,3% (M: 7,9%; F: 5,1%), für einen ischämischen Schlaganfall 9,4% (M: 9,6%; F: 9,2%).
Die Inzidenzzahlen waren: KHK 5,2% (M: 6,1%, F: 4,4%), Atherosklerose 3,6% (M: 4,3%; F: 3,1%), pAVK 0,8% (M: 1,1%; F: 0,6%), MI 1,5% (M: 1,8%; F: 1,3%) sowie ischämischer Schlaganfall 2,2% (M: 2,2%; F: 2,2%).
Fazit:
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind eine häufige Komorbidität bei T2DM, dies stellt hohe Anforderungen an die Behandlung dieser Patienten.