Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S64
DOI: 10.1055/s-0039-1688293
Poster
Diabetes und Herz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Non-HDL-Cholesterin als Indikator für atherogene Lipoproteine: Verteilung in einer Kohorte von gesunden Erwachsenen und Beziehung zum Metabolischen Syndrom

J Brandts
1   Uniklinik RWTH Aachen, Kardiologie, Aachen, Germany
,
B Knebel
2   Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung, Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie, Düsseldorf, Germany
,
J Kotzka
2   Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung, Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie, Düsseldorf, Germany
,
K Schütt
1   Uniklinik RWTH Aachen, Kardiologie, Aachen, Germany
,
N Marx
1   Uniklinik RWTH Aachen, Kardiologie, Aachen, Germany
,
D Müller-Wieland
3   Uniklinik RWTH Aachen, für die LUPS-Studiengruppe, Medizinische Klinik I – Kardiologie, Aachen, Germany
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Non-HDL-Cholesterin (Gesamt-Cholesterin minus HDL-Cholesterin) repräsentiert alle atherogenen Lipoproteine und sollte als Therapieziel nicht mehr als 30 mg/dL (0,78 mmol/L) höher als der LDL-Cholesterinspiegel bei Patienten mit Typ-2-Diabetes sein. Bisher ist nicht bekannt, ob die Differenz aus Non-HDL- und LDL-Cholesterin (sog. Remnantcholesterin) auch in einem gesunden Kollektiv diesem Wert von 30 mg/dL (0,78 mmol/L) entspricht und mit der Ausprägung eines Metabolischen Syndroms assoziiert ist.

Dies haben wir in der Lufthansa Präventions Studie (LUPS), einer prospektiven nicht-randomisierten Kohorte mit 1962 herzgesunden Lufthansa-MitarbeiterInnen im Alter zwischen 25 und 60 Jahren ohne Diabetes mellitus untersucht. Das Remnantcholesterin wurde aus der Differenz von Non-HDL-Cholesterin und direkt bestimmten LDL-Cholesterin berechnet. Es war in der LUPS-Kohorte ungleich verteilt mit einem Median von 15 mg/dL (10 – 23 mg/dL (IQR)) und stieg signifikant mit der Anzahl der Komponenten des Metabolischen Syndroms (MetS) an.

Die weitere Gruppeneinteilung erfolgte entsprechend der Quartile für Remnantcholesterin. Der Vergleich der Mittelwerte erfolgte mittels t-Test und ANOVA bzw. mittels Mann-Whitney-U- und Kruskal-Wallis-Test für nicht-normalverteilte Parameter. Bei Probanden mit Remnantcholesterin-Spiegeln im 4. Quartil zeigten sich signifikant höhere Werte für BMI, Taillenumfang und HOMA-IR bei gleichzeitig signifikant niedrigerem HDL-Cholesterin. Diese Unterschiede blieben auch bei Normotriglyzeridämie (TG < 150 mg/dl) signifikant.

Zusammenfassung:

im LUPS-Kollektiv liegt der Median für Remnantcholesterin deutlich unter 30 mg/dl und steigt in Assoziation mit der Anzahl von Komponenten des MetS an. Erhöhte Remnantcholesterinwerte könnten ein früher Indikator für einen metabolisch insulinresistenten Phänotyp sein.