Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S55
DOI: 10.1055/s-0039-1688267
Poster
Mutter und Kind
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effektive Nutzung eines Eversense-CGM in der Schwangerschaft bei Typ-1-Diabetes

T Biester
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabetes-Zentrum, Hannover, Germany
,
T von dem Berge
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabetes-Zentrum, Hannover, Germany
,
S Schrader
2   Diabeteszentrum Hannover-Nord, Diabeteszentrum Hannover-Nord, Hannover, Germany
,
T Danne
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabetes-Zentrum, Hannover, Germany
,
O Kordonouri
1   Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT, Diabetes-Zentrum, Hannover, Germany
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Hintergrund:

Die Anwendung einer kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) kann wesentlich dazu beitragen, die strengeren Grenzwerte in einer Schwangerschaft bei bestehendem Diabetes einzuhalten.

In 2018 veröffentlichte Daten (CONCEPTT-Studie) zeigen Vorteile der CGM-Nutzung für Mutter und Kind. Nicht alle Glukosesensoren dürfen in der Schwangerschaft genutzt werden.

Fallvorstellung:

Wir berichten über eine 28-jährige, BMI 19 kg/m2, mit einem seit 2 Jahren bestehenden T1D, HbA1c stets < 7%, Eversense-CGM seit 1 Jahr. Seit 2004 bestehende Vitiligo.

Bei Schwangerschaftsbeginn war der HbA1c 6,1%, Pumpentherapie mit Insulin aspart.

Da die Patientin in der Frühschwangerschaft viele Unterzuckerungen durch den Vibrationsalarm auf der Haut rechtzeitig bemerkt hat, wünschte sie keinen CGM-Systemwechsel, obwohl dessen aktuelles Label die Nutzung in der Schwangerschaft nicht einschließt. Daher erfolgte eine zeitgerechte, komplikationslose Neueinlage des subkutanen Sensors in der 17. Schwangerschaftswoche. Seit dem 2. Trimenon bestanden deutliche postprandiale Hyperglykämien, nach erfolgloser Verlängerung des Bolus-Ess-Abstandes brachte ein Wechsel auf Faster Aspart (mittels Pen) als Prandialinsuin hier Besserung.

Mit dieser Therapie (SuP) bestand in der 25. SSW ein HbA1c von 5.8%, 77% TIR 65 – 140 mg/dl, Sensorglukose-Median 114 mg/dl, -Standardabweichung 44 mg/dl, Varianzkoeffizient 38%. Die tägliche Insulinmenge beträgt 15 IE Insulin FiAsp und 30 IE Basalrate.

Diskussion:

Für eine risikoarme Schwangerschaft und Postnatalphase für Mutter und Kind wird die SuP derzeit als Goldstandard angesehen. Da nicht alle CGM-Systeme für die Nutzung in der Schwangerschaft vorgesehen sind, sollte bereits präkonzeptionell eine Schulung auf ein anderes System erfolgen oder die Versorgung auch während der Schwangerschaft sichergestellt werden, wie im hier gezeigten Fall.