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DOI: 10.1055/s-0039-1688190
Adaptive Insulinsekretion trotz gestörter Inselzellproliferation bei einem trächtigen Mausmodell mit gestörter Glucosetoleranz
Publication History
Publication Date:
07 May 2019 (online)
Fragestellung:
Die New Zealand obese (NZO)-Maus zeigt sowohl präkonzeptionell als auch während der Trächtigkeit eine gestörte Glucosetoleranz, aber keinen manifesten Diabetes. Zudem weisen die Langerhans-Inseln eine fehlende kompensatorische Proliferation auf den während der Trächtigkeit erhöhten Insulinbedarf auf. Da sich die gestörte Glucosetoleranz der NZO-Maus trotz dieser Beobachtung während der Trächtigkeit nicht weiter verschlechtert, sollten die verantwortlichen Kompensationsmechanismen innerhalb dieses Projektes untersucht werden.
Methodik:
Bei NZO- und NMRI-Mäusen (Kontrolle) wurden präkonzeptionell, am Tag 14 der Trächtigkeit sowie postpartal orale Glucosetoleranztests (oGTT) durchgeführt und die Insulinsekretion in-vivo bestimmt. Weiterhin wurden Langerhans-Inseln sowohl präkonzeptionell als auch während der Trächtigkeit (d14) durch Collagenase-Verdau isoliert und die Glucose-stimulierte Insulinsekretion ex-vivo durch Perifusionsexperimente ermittelt.
Ergebnisse:
NZO-Mäuse zeigten im Vergleich zum NMRI-Stamm neben einer gestörten Glucosetoleranz eine präkonzeptionelle Hyperinsulinämie, die sich durch die Trächtigkeit verminderte. Eine Stimulierbarkeit der Insulinsekretion in-vivo war bei der NZO-Maus präkonzeptionell nicht gegeben (Insulingefastet 1,65 vs. InsulinMax. 1,68 µg/l, n.s.), konnte aber während der Trächtigkeit beobachtet werden (Insulingefastet 0,56 vs. InsulinMax. 1,13 µg/l, p < 0,05). Frisch isolierte NZO-Inseln zeigten präkonzeptionell eine geringe Stimulierbarkeit der Insulinsekretion, die sich während der Trächtigkeit nicht änderte. NMRI-Inseln sezernierten zu allen Zeitpunkten signifikant höhere Insulinmengen (AUC präkonzeptionell: NMRI 1715 vs. NZO 711, p < 0,05; d14: 1849 vs. 506, p < 0,01).
Schlussfolgerungen:
Während der Trächtigkeit kompensieren NZO-Inseln ihren Proliferationsdefekt in-vivo zum Teil durch eine höhere Stimulierbarkeit, die von einer geringeren basalen Sekretionsrate begleitet ist. Da dieser Effekt ex-vivo nicht mehr nachweisbar ist, kommen schnell reversible extrapankreatische Modulatoren als Ursache in Betracht, die Gegenstand weiterer Untersuchungen sind.