Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S28-S29
DOI: 10.1055/s-0039-1688188
Freie Vorträge
Typ-1-Diabetes und Gestationsdiabetes
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unmittelbarkeit und Nachhaltigkeit der rtCGM-Effekte bei Hypoglykämie: Eine sekundäre Analyse der HypoDE-Studie

D Ehrmann
1   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
L Heinemann
2   Science-Consulting in Diabetes GmbH, -, Neuss, Germany
,
G Freckmann
3   Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, -, Ulm, Germany
,
D Waldenmaier
3   Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, -, Ulm, Germany
,
G Faber-Heinemann
2   Science-Consulting in Diabetes GmbH, -, Neuss, Germany
,
N Hermanns
1   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Einleitung:

Die HypoDE-Studie hat gezeigt, dass biochemische sowie klinische Hypoglykämien bei Patienten mit Hypoglykämieproblemen durch rtCGM reduziert werden können. Es ist jedoch nicht klar, wie schnell eine Reduktion von niedrigen Glukosewerten durch rtCGM einsetzt und wie nachhaltig dieser Effekt ist.

Methode:

Innerhalb der rtCGM-Gruppe (n = 75) wurde die 4-wöchige Baseline-Phase (Woche -4 bis 0) mit verblindetem rtCGM mit drei jeweils 4-wöchigen Intervallen (Woche 1 – 4, Woche 9 – 12, Woche 23 – 26) innerhalb der Therapie-/Follow-up-Phase (T/O-Phase) mit offenem rtCGM (Dexcom G5) verglichen.

Ergebnisse:

Zu Studienbeginn lagen 6,5 ± 6,2% der Glukosewerte unter 70 mg/dl und 2,5 ± 3,3% unter 54 mg/dl. In der ersten Woche mit offenem rtCGM sanken diese Prozentsätze signifikant auf 2,9 ± 0,4% bzw. 0,7 ± 1,3%. Für den Rest der T/O-Phase blieben diese Prozentsätze stabil, wobei das untere 95% Konfidenzintervall der entsprechenden Baseline-Werte nicht überschritten wurde. Time-in-Range zu Studienbeginn lag bei 57,8 ± 15,4% und verbesserte sich in den ersten 12 Wochen signifikant mit einem Maximum in Woche 3 bei 62,8 ± 17,7%. In den letzten beiden Wochen der Follow-Up-Phase sank die Time-in-Range jedoch wieder auf das Ausgangsniveau.

Diskussion:

rtCGM führt zu einer sofortigen und signifikanten Reduktion der Level 1 (< 70 mg/dl) und Level 2 (< 54 mg/dl) hypoglykämischen Werte. Dieser anfängliche Effekt konnte während des gesamten Untersuchungszeitraums ohne Einbußen oder Rückkehr aufs Ausgangsniveau aufrechterhalten werden. Die Vermeidung von niedrigen Glukosewerten war dabei nicht mit einer Verschlechterung der Time-in-Range verbunden. Interessanterweise zeigte sich ein initialer Effekt hinsichtlich einer Erhöhung der Time-in-Range, die aber nicht bis zum Ende aufrechterhalten konnte und Ansatzpunkt für vertiefendes Therapiegespräch bzw. Schulung sein könnte.