Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S20
DOI: 10.1055/s-0039-1688163
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Lifestyle und Psychosoziales
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von verschiedenen Glukoseparametern auf unterschiedliche Stimmungen

D Ehrmann
1   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
B Kulzer
1   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
A Schmitt
1   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
T Haak
1   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
N Hermanns
1   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Hintergrund:

Niedrige und erhöhte Glukosewerte können direkt körperliche und kognitive Symptome hervorrufen, die Auswirkungen auf die Stimmung der Patienten ist jedoch nicht eindeutig nachgewiesen. Diese Analyse untersuchte die Effekte verschiedener Glukoseparameter auf unterschiedliche Stimmungen.

Methoden:

37 Personen mit Typ-1-Diabetes wurden mit einem verblindeten CGM ausgestattet. Die Stimmung wurde an zwei Tagen jeweils sieben Mal anhand von 28 Adjektiven der University of Wales Institute of Science and Technology Mood-Adjective-Checklist erfasst. Die Glukosedaten 2 Stunden vor jedem Rating wurden pro Teilnehmer hinsichtlich mittlerer Glukose, % < 70 mg/dl, % > 180 mg/dl, und Variationskoeffizient analysiert. Für jedes Adjektiv wurde eine multi-level Regression durchgeführt, mit den einzelnen Stimmungsbewertungen jedes Teilnehmers als abhängige Variable; unabhängige Variablen waren die glykämischen Parameter kontrolliert für die Anzahl der Sensordatenpunkte.

Ergebnisse:

Die mittlere Glukose war negativ mit den Stimmungen „tatkräftig“ (p = 0.002), „heiter“ (p = 0.003), „glücklich“ (p = 0.002), „angenehm“ (p = 0.038); und positiv mit den Stimmungen „verärgert“ (p = 0.033), „angespannt“ (p = 0.028), „träge“ (p = 0.004), „erschöpft“ (p = 0.003), und „missmutig“ (p = 0.001) assoziiert. Der Anteil der hypoglykämischen Werte war negativ mit den Stimmungen „tatkräftig“ (p = 0.003), „heiter“ (p = 0.004), „glücklich“ (p = 0.02), „kraftvoll“ (p = 0.047); und positiv mit den Stimmungen „teilnahmslos“ (p = 0.015), „angespannt“ (p = 0.034), „träge“ (p = 0.004), „erschöpft“ (p = 0.006), „zornig“ (p = 0.03), „niedergeschlagen“ (p = 0.002), „ohne Unternehmungsgeist“ (p = 0.042), „missmutig“ (p = 0.001), und „gelassen“ (p = 0.026) assoziiert. Die Glukosevariabilität war lediglich mit der Stimmung „traurig“ positiv assoziiert (p = 0.028). Für den Anteil der hyperglykämischen Werte ergaben sich keine signifikanten Assoziationen.

Diskussion:

Die mittlere Glukose und der Anteil der hypoglykämischen Glukosewerte scheinen am bedeutsamsten die Stimmung zu beeinflussen. Beide Parameter war sowohl mit energetischen als auch affektiven Stimmungsitems assoziiert.