Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(S 01): S12
DOI: 10.1055/s-0039-1688139
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Versorgung und Komplikationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Risiko für Typ-2-Diabetes über das Alter hinaus: Beitrag zum FINDRISK-Score in den einzelnen Alterskategorien

T Etter
1   Roche Diabetes Care, Professional Relations EMEA LATAM, Mannheim, Germany
,
J Weißmann
1   Roche Diabetes Care, Professional Relations EMEA LATAM, Mannheim, Germany
,
B Kulzer
2   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
N Hermanns
2   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
,
D Ehrmann
2   Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut Diabetes Akademie Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany
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Publication History

Publication Date:
07 May 2019 (online)

 

Einleitung:

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Typ-2-Diabetes. Über die relative Bedeutung der anderen Risikofaktoren des FINDRISK-Fragebogens innerhalb der verschiedenen Altersgruppen ist jedoch wenig bekannt.

Methode:

Der FINDRISK-Fragebogen wurde in 8 Apotheken für ein Screening eingesetzt. Eine ANOVA mit der Alterskategorie als Faktor (< 35, 35 – 44, 45 – 54, 55 – 64, > 64) und dem alters-adjustierten FINDRISK-Score als abhängige Variable wurde berechnet. Zudem wurden separate lineare Regressionsanalysen für jede Altersgruppe durchgeführt, um aus den einzelnen Risikofaktoren den Gesamtrisikowert vorherzusagen.

Ergebnisse:

Insgesamt füllten 292 Personen den FINDRISK-Fragebogen in den Apotheken aus. Die ANOVA ergab, dass sich der alters-adjustierte Risiko-Score für die erste Alterskategorie (< 35 Jahre) signifikant von allen anderen Alterskategorien unterschied (p < 0.01 für alle Vergleiche), jedoch keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Alterskategorien ≥35 Jahre (p > 0.35 für alle) bestanden, was auf eine ähnliche Risikoexposition in diesen Altersgruppen hinweist. Die Ergebnisse der linearen Regressionsanalysen zeigten, dass die relative Bedeutung genetischer Faktoren bei jüngeren Menschen (< 35 Jahre) ausgeprägter (beta = 0.41) ist als andere Faktoren innerhalb dieser Alterskategorie. Darüber hinaus spielte die Fettverteilung nur in der jüngsten Altersgruppe eine wichtige Rolle (beta = 0.46). Bei älteren Menschen sank die Bedeutung genetischer Faktoren für den Gesamtrisikowert, während erhöhte Blutzuckerwerte in der Vergangenheit (beta = 0.46) wichtiger für den Gesamtrisikowert waren.

Diskussion:

Das Screening mit dem FINDRISK-Fragebogen fand großen Anklang in Apotheken. Das Verständnis möglicher Risikofaktoren über das Alter hinaus ist hilfreich, um zielgerichtetes Aufklärungs- und Informationsmaterial zu entwickeln oder bestimmte Altersgruppen spezifisch hinsichtlich der für ihre Altersgruppe relevanten Risikofaktoren zu sensibilisieren.