Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e31
DOI: 10.1055/s-0039-1688031
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pertuzumab beim HER2-positiven metastasierten Mammakarzinom in der Routinebehandlung – Daten aus dem Tumorregister Mammakarzinom

, TMK-Registry Group
F Overkamp
1   OncoConsult. Hamburg GmbH, Hamburg, Deutschland
,
S Frühauf
2   Klinik Dr. Hancken GmbH, Stade, Deutschland
,
T Fietz
3   Schwerpunktpraxis für Hämatologie und Internistische Onkologie, Gasteroenterologie, Singen (Hohentwiel), Deutschland
,
J Behringer
4   Onkologische Schwerpunktpraxis Speyer, Speyer, Deutschland
,
L Kruggel
5   iOMEDICO AG, Freiburg i.Br., Deutschland
,
N Wetzel
5   iOMEDICO AG, Freiburg i.Br., Deutschland
,
N Marschner
6   Praxis für Interdisziplinäre Onkologie und Hämatologie, Freiburg i.Br., Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Mai 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Pertuzumab ist seit März 2013 als Erstlinienbehandlung beim metastasierten Her2-positiven Mammakarzinom zugelassen. Wie wird Pertuzumab im klinischen Alltag eingesetzt? Wie sind die Outcome-Daten bei Patientinnen aus der Routinebehandlung?

Methoden:

Das Tumorregister Mammakarzinom (TMK) ist eine prospektive, offene, multizentrische, klinische Beobachtungsstudie von Patientinnen mit Mammakarzinom, die eine Systemtherapie erhalten. Von 2007 bis 06/2016 wurden über 2000 Patientinnen zu Beginn der Erstlinienbehandlung rekrutiert.

Ergebnisse:

Seit dem 04.03.2013 wurden 65% (n = 100) der chemotherapeutischen Erstlinienbehandlungen beim HER2-positiven Mammakarzinom in Kombination mit Pertuzumab durchgeführt. Bei 86% dieser Patientinnen wurde Pertuzumab+Trastuzumab+Taxan eingesetzt. 60% der Patientinnen waren bei Erstdiagnose synchron, 33% metachron metastasiert. Insgesamt erfüllten 70% (n = 70) der (Pertuzumab-behandelten)TMK-Patientinnen wichtige E/A-Kriterien der Zulassungsstudie CLEOPATRA: ECOG 0/1 (TMK: 84%, 10% unbekannt), keine Vortherapie mit Trastuzumab (TMK: 67%) bzw. Vortherapie liegt ≥1 Jahr zurück (TMK: 25%) und eine Erstlinientherapie mit Taxan.

Bei insgesamt 63% der Patientinnen war die Erstlinienbehandlung zum 29.01.2019 abgeschlossen. Im Median wurden 6 Zyklen Taxane und 16 Zyklen Trastuzumab/Pertuzumab verabreicht.

27% (n = 18) der 66 Hormonrezeptor-positiven Patienten (Triple-positiv) erhielten nach Abschluss der Chemotherapie eine antihormonelle Erhaltungstherapie mit Pertuzumab+Trastuzumab.

78% der abgeschlossenen Behandlungen waren erfolgreich (62% CR/PR, 16% SD, 16% PD, 6% unbekannt). Die mediane Therapiedauer der Erstlinientherapie (einschließlich Erhaltungstherapie mit Trastuzumab + Pertuzumab ± Hormontherapie) nach Kaplan-Maier beträgt 23,2 Monate (95%-Konfidenzintervall 15,6 – 37,9, 63% Events).

Für 54% der Patientinnen ist bereits ein Progress dokumentiert, 32% sind verstorben.

Zusammenfassung:

Trastuzumab + Pertuzumab haben sich schnell in der klinischen Routine als häufigste Anti-Her2-Strategie in der Erstlinientherapie etabliert. Erste Outcome-Daten zeigen gute Ansprechraten und eine lange Therapiedauer.