Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e20
DOI: 10.1055/s-0039-1687994
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stellenwert des Stagings beim frühen Mammakarzinom

L Jung
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
C Müller
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
S Juhasz-Boess
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
G Schmidt
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
P Jungmann
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
GP Breitbach
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
FE Solomayer
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
I Juhasz-Boess
1   Universitätsfrauenklinik des Saarlandes, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Das frühe Mamakarzinom metastasiert nur selten hämatogen. Daher ist das Staging in dieser Situation nebst vielen Untersuchungen z.T. auch mit falsch positiven Befunden assoziiert und wird daher kontrovers diskutiert. Ziel unserer Arbeit war es, am eigenen Kollektiv die Rate an Staginguntersuchungen, falsch positiv Befunde sowie die Metastasierungsrate Stadien- und risikoadaptiert zu bestimmen.

Methoden:

Retrospektive Auswertung aller Patientinnen, die im Jahre 2017 mit der Primärdiagnose Mammakarzinom am Universitätsklinikum des Saarlandes behandelt worden sind. Ausgewertet wurden nebst klinischer und senologischer Patientinnencharakteristika, insbesondere die Anzahl und Art der Staginguntersuchungen sowie die daraus resultierenden Folgeuntersuchungen. Bestimmt wurde die Korrelation der Ergebnisse mit den Tumoreigenschaften und der stadienabhängigen Bestimmung der Metastasierungsrate.

Ergebnisse:

Insgesamt konnten 294 Mammakarzinompatientinnen ausgewertet werden. N = 109 Patientinnen hatten einen T1 – 2 Tumor, waren nodal-negativ und hatten einen hormonrezeptorpositiven und Her2neu negativen Tumor. In dieser Subgruppe erhielten alle Patientinnen eine Staginguntersuchung. Lediglich 2 Patientinnen hatten ossäre Metastasen (Metastasierungsrate 1,83%). Bei beiden Patientinnen wurde die Diagnose Mammakarzinom erst nach der Diagnose ossärer Metastasen festgestellt. Die detaillierten Subgruppenergebnisse inkl. Angaben zur Anzahl der Untersuchungen werden auf dem Senologiekongress präsentiert.

Schlussfolgerung:

Lediglich 1,83% der Patientinnen mit einem low-risk Mammakarzinom haben ossäre Metastasen. Dies entspricht den Angaben in der Literatur. Daher sollte in diesem Kollektiv ein generelles Staging kritisch diskutiert werden.