Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e4
DOI: 10.1055/s-0039-1687944
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einsatz des Oncotype DX® bei Patientinnen mit frühem Mammakarzinom und 1 – 3 befallenen Lymphknoten in der klinischen Routine

A Kriegmair
1   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie, München, Deutschland
,
N Szeterlak
1   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie, München, Deutschland
,
C Ankel
1   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie, München, Deutschland
,
C Hanusch
1   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie, München, Deutschland
,
S Schrodi
2   Tumorregister München (TRM) des Tumorzentrums München, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, München, Deutschland
,
M Pölcher
1   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie, München, Deutschland
,
M Braun
1   Rotkreuzklinikum München, Gynäkologie, München, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 

Ziel:

Obwohl der Oncotype DX® von vielen Krankenkassen nicht vergütet wird, kommt dieser in der klinischen Routine insb. bei nodal negativen Patientinnen mit ER+/HER2- Mammakarzinom aber auch zunehmend bei nodal positiven Patientinnen mit 1 – 3 LK und niedrigem klinischen Risiko zum Einsatz. In dieser Single Center Studie wurde die Anwendung des Testes bei nodal positiven Pat. im klinischen Alltag im Hinblick auf Tumor- und Patientencharakteristika, Therapieeinsatz, Risikoverteilung und Outcome analysiert.

Methode:

Eingeschlossen wurden Mammakarzinom-Pat. (ER+/HER2- und 1 – 3 LK), welche zwischen 1/2012 und 12/2016 am Rotkreuzklinikum München behandelt wurden und bei denen der Oncotype DX® konsekutiv empfohlen und durchgeführt wurde. Daten zu Pat.- und Tumorcharakteristika wurden anhand von Patientenakten erhoben. Die Outcome-Analyse basiert auf Patientinnen-Interviews und Daten des Tumorregisters München.

Ergebnisse:

Der Oncotype DX® kam konsekutiv bei 500 (17%) von 2942 Pat. mit ER+ HER2- Mammakarzinom zum Einsatz. Davon wiesen 159 Pat. (31,8%) einen positiven Nodalstatus auf. Outcome-Daten lagen für 121 Pat. mit 1 – 3 LK vor. Während sich nur eine Pat. (5%) mit RS< 11 für eine Chemotherapie (CT) entschied, waren dies trotz Empfehlung nur 20 Pat. (24,1%) mit einem RS11 – 25. Alle 19 Pat. (100%) mit einem RS> 25 erhielten eine CT. Nach einem medianen Follow-Up von 44 Monaten lag das DFS bei 88,2% bzw. 90,0% für Pat. mit CT gefolgt von ET bzw. alleiniger endokrine Therapie (ET).

Schlussfolgerung:

Nach Anwendung des Oncotype DX bei Pat. mit 1 – 3 pos. LK erhielten nur ein Drittel der Pat. eine CT/ET. Das Outcome unterschied sich dabei nicht signifikant von dem der Pat. mit alleiniger ET.