CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S199
DOI: 10.1055/s-0039-1686881
Abstracts
Tissue Engineering/Stammzellen

Molekulare Charakterisierung von adipogenen Stammzellen aus Lipoaspiraten für die regenerative Kopf-Hals-Chirurgie

K Sharaf
1   HNO-Klinik des Klinikums der Universität München, München
,
A Kleinsasser
1   HNO-Klinik des Klinikums der Universität München, München
,
O Gires
1   HNO-Klinik des Klinikums der Universität München, München
,
M Canis
1   HNO-Klinik des Klinikums der Universität München, München
,
S Schwenk-Zieger
1   HNO-Klinik des Klinikums der Universität München, München
,
F Haubner
1   HNO-Klinik des Klinikums der Universität München, München
› Author Affiliations
Firma Spiggle und Theis
 

Einleitung:

Mesenchymale Stammzellen aus Fettgewebe (ASC) werden seit mehreren Jahren erfolgreich in der regenerativen Medizin und zunehmend auch im Kopf-Hals-Bereich eingesetzt. Die Lipoaspiration mit anschließender Zentrifugation soll eine schonende Methode zur Gewinnung von ASC zur autologen Transplantation darstellen. Der Nachweis von ASC, ihrer Differenzierbarkeit und dem molekularen Potential zur Wundheilung ist bislang für diese Methode nicht erbracht.

Methoden:

Für die Untersuchungen wurde Restmaterial von Lipoaspiraten aus dem Bauchfett von 6 Patienten verwendet, welche eine Lipoaspiration im Rahmen einer Stimmlippenaugmentation oder Halsnarbenkorrektur erhielten. Zellen wurden aus Explantkulturen kultiviert und immunhistochemisch und durchflusszytometrisch auf Stammzell-Marker analysiert. Die kultivierten Zellen wurden mit definierten Medien einer chondrogenen, osteogenen und adipogenen Differenzierung unterzogen. Überstände der Explantkulturen wurden mittels ELISA auf TNF, VEGF, SDF-1alpha und TGF-beta3 getestet.

Ergebnisse:

Die kultivierten Zellen wiesen unter anderem eine hohe Expression für CD105, CD73 sowie CD90 und eine fehlende Expression für CD45, CD14 sowie HLA-DR auf. Mit den Spezialmedien ließen sie sich zudem chondrogen, osteogen und adipogen differenzieren. Die Zellen erfüllen damit die ISCT-Kriterien für Stammzellen. Die Überstände waren negativ für TNF und positiv für VEGF, SDF-1alpha und TGF-beta3.

Schlussfolgerungen:

Die Lipoaspirate enthalten adipogene Stammzellen, die sich multi-differenzieren können. Das Zytokin-Profil der Lipoaspirate erscheint nicht pro-inflammatorisch, neo-angiogenetisch und wundheilungsfördernd. Hieraus ergibt sich ein großes Potential der Lipoaspirate für die regenerative Kopf-Hals-Chirurgie.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

© 2019. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York