CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S184
DOI: 10.1055/s-0039-1686780
Abstracts
Schlafmedizin

Die Impulskonfiguration bei der oberen Atemwegsstimulation bei obstruktiver Schlafapnoe – Mehr Zungenbewegung für weniger Volt?

S Jeschke
1   UKSH Campus Lübeck, Klinik für HNO-Heilkunde, Lübeck
,
RJ Soose
2   University of Pittsburgh, Department of Otolaryngology, Pittsburgh, USA
,
B Wollenberg
1   UKSH Campus Lübeck, Klinik für HNO-Heilkunde, Lübeck
,
N Behn
1   UKSH Campus Lübeck, Klinik für HNO-Heilkunde, Lübeck
,
A Steffen
1   UKSH Campus Lübeck, Klinik für HNO-Heilkunde, Lübeck
› Author Affiliations
 

Ein etabliertes Therapieverfahren der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) ist die selektive obere Atemwegsstimulation (sUAS). Der Zungenvorschub wird durch einen Stromimpuls generiert, welcher aus Minibursts besteht. Deren Länge und Häufigkeit werden in der Standardeinstellung 90µs 33 Hz genutzt. Eine Intensivierung der Bursts auf 120µs 40 Hz bewirkt einen stärkeren Vorschub bei gleicher Voltstufe.

Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob mit einer Voltreduktion bei gleichem Zungenvorschub mehr Voltstufen bis zur Unbehaglichkeitsgrenze verbunden sind.

Aus einer Nachsorgekohorte wurden Patienten eingeschlossen, bei denen die sUAS-Implantation (Inspire Medical Systems) mindestens 12 Monate zurück lag. Es wurden Therapieansprechen sowie die funktionellen (FT) und Unbehaglichkeitswerte (ST) für bipolare und unipolare Elektrodenkonfigurationen (EK) erhoben.

Von den aus dem 15-monatigen Nachsorgeintervall 74 untersuchten Patienten zeigten zur jeweiligen Nachsorge (12 bis 60 Monate nach Implantation) 71% ein Therapieansprechen mit einem Apnoe-Hypopnoe-Index < 20/h. Bei 90µs 33 Hz lag der Zungenvorschub als FT bei bipolarer EK im Median bei 1,5 V; bei unipolarer EK bei 0,8 V bzw. 0,55 V (Off – Off, – -). In der Einstellung 120µs 40 Hz wurden für den FT bei bipolarer EK 0,8 V und 0,7 V bzw. 0,4 V bei den unipolaren EK gemessen. Der Abstand zwischen FT und ST war in bipolarer EK bei 120µs 40 Hz jeweils größer als bei 90µs 33 Hz (p < 0,01); aber nicht in unipolaren EK (p = 0,690 bzw. 0,947).

Sollte bei Patienten mit sUAS für den Therapieerfolg ein Zungenvorschub notwendig sein, der mit Standardeinstellung nicht toleriert wird, so kann die Umstellung der Impulskonfiguration eine bessere Nutzung bei vergleichbarem Zungenvorschub mit sogar größerer Voltstufenbandbreite bewirken.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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