CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S182
DOI: 10.1055/s-0039-1686772
Abstracts
Schlafmedizin

Die selektive Hypoglossusnervstimulation im Vergleich zur konventionellen PAP-Therapie in der Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe

A Birk
1   Klinik für HNO, Klinikum rechts der Isar der TU München, München
,
B Hofauer
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
M Wirth
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
A Steffen
3   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, Deutschland
,
C Heiser
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Fragestellung:

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) wird primär mit kontinuierlicher Überdruckbeatmung (PAP) therapiert. Als chirurgische Therapiealternative steht die selektive Hypoglossusnervstimulation (HNS) zur Verfügung. Ziel dieser Studie war es die HNS mit der Standard-PAP-Therapie bei mittel- bis schwergradigem OSA in der klinischen Routine zu vergleichen.

Patienten & Methoden:

In diese Studie wurden Patienten mit mittel- bis schwergradiger Schlafapnoe (Apnoe-Hypopnoe Index (AHI) zwischen 15/h und 65/h) im Zeitraum von 2014 bis 2018 eingeschlossen. Die Patienten wurden zwei Gruppen zugeordnet: Gruppe 1 mit 194 Patienten erhielt eine PAP-Therapie, Gruppe 2 mit 116 Patienten wurde mit einem HNS versorgt. Für alle Patienten liegen Daten zu BMI, Alter und Geschlecht vor. Alle Patienten erhielten vor Therapie eine Polysomnografie (PSG) im Schlaflabor und wurden im Mittel 13 Monate nach Therapiebeginn mittels PSG bzw. ambulanter Polygrafie (PG) nachkontrolliert.

Ergebnisse:

Gruppe 1 mit PAP-Therapie war im Durchschnitt 56 ± 12 Jahre alt (142 männlich, 52 weiblich, BMI 30,8 ± 5,8 kg/m2). Das mittlere Alter der Gruppe 2 mit HNS betrug 57 ± 12 Jahre (105 männlich, 11 weiblich, BMI 29,5 ± 4,0 kg/m2). Der AHI konnte in Gruppe 1 der PAP-Therapie von initial 34,2 ± 13,5/h auf 8,0 ± 9,9/h in der Titrationsnacht und 9,2 ± 12,0/h nach durchschnittlich 14 Monaten gesenkt werden (p < 0,01). In Gruppe 2 mit HNS wurde der AHI von 36,3 ± 14,8/h auf 6,8 ± 14,2/h nach sechs Monaten und auf 8,2 ± 10,4/h nach 12 Monaten reduziert (p < 0,01).

Schlussfolgerung:

Die selektive HNS stellt eine sichere und hocheffektive Therapie in der klinischen Routine bei Patienten mit OSA dar. Die HNS ist bei sorgfältiger Patientenselektion der PAP-Therapie gegenüber gleichwertig.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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