CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S360
DOI: 10.1055/s-0039-1686706
Poster
Rhinologie

Klinische Symptomatik und Art der Diagnosefeststellung bei Patienten mit Nasen- und Nasennebenhöhlen-Malignomen: Retrospektive Analyse einer multizentrischen Kohorte

H Zech
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg
,
J Hagemann
2   Universitätsklinik Mainz, Mainz
,
C Betz
3   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg Eppendorf
,
N Möckelmann
3   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg Eppendorf
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Malignome der Nasen- und Nasennebenhöhlen manifestieren sich durch unspezifische Symptome. Patienten erfahren häufig eine zeitlich verzögerte Diagnosestellung nach zahlreichen ärztlichen Konsultationen und unterschiedlichen Diagnostiken. Durch die geringe Inzidenz liegen nur wenige Studien mit großer Fallzahl vor.

Methoden:

Retrospektiv wurden die klinischen Daten von Patienten mit Nasen- und Nasennebenhöhlen-Malignom aus zwei klinischen Zentren (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und München (LMU)) der Jahre 2008 – 2018 analysiert. Es erfolgte die Analyse der Art und Dauer der klinischen Symptome sowie der Methode der Diagnosefeststellung.

Ergebnisse:

Es konnten 238 Patienten eingeschlossen werden. Hauptbeschwerden waren Nasenatmungsbehinderung (32%), Schmerzen (28%), Epistaxis (21%) und Rhinorrhoe (18%). 12% der Patienten zeigten Visus-/Augenmotilitätsstörungen mit signifikanter Korrelation zum T-Status und zur Prognose. Seltener kam es zu von außen sichtbaren Schwellungen/Rötungen (10%), Taubheitsgefühlen (2,9%) oder Hyposmien (3,4%). Die Beschwerdedauer bis zur Diagnosestellung lag im Mittel bei 8,6 Monaten. Bei 55,7% der Patienten wurde die Diagnose in der Rhinoskopie gestellt, wohingegen diese bei 24% der Patienten unauffällig war. Eine Röntgendiagnostik war in 18,3% zur Diagnose wegweisend, allerdings in 33,3% ohne pathologischen Befund.

Schlussfolgerungen:

In dieser Kohorte konnten wir die Annahme der Diagnoseverzögerung bei diesem Patientenkollektiv bestätigen. Bei größtenteils unspezifischen Beschwerden bedarf es meist mehrerer diagnostischer Werkzeuge um die Patienten einer histologischen Sicherung der Diagnose zuzuführen. Bei Anhalten vermeintlich harmloser Beschwerden sollte eine frühzeitige HNO-fachärztliche Untersuchung erfolgen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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