CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S358-S359
DOI: 10.1055/s-0039-1686699
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Rhinologie

Mukokutane Leishmaniose: ein Fallbericht und Literaturreview einer seltenen endonasalen Infektion

A Suqati
1   HNO-Klinik CBF, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
A Pudszuhn
1   HNO-Klinik CBF, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
VM Hofmann
1   HNO-Klinik CBF, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
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Einleitung:

Die Mukokutane Leishmaniose (MKL) ist entsprechend der Weltgesundheitsorganisation endemisch in Zentral- und Südamerika. Über 90% der mukokutanen Leishmaniosen treten in Bolivien, Brasilien und Peru auf. In Deutschland ist die Leishmaniose der Mukosa selten. Ausgehend von einer lokalen Hauterkrankung erfolgt die Ausdehnung direkt per continuitatem, hämatogen oder lymphatisch. Aufgrund der lokalen Destruktion facialer Strukturen, kann die Erkrankung zu kosmetischen Entstellungen des Gesichts führen, wenn die MKL nicht zeitgerecht erkannt und adäquat behandelt wird.

Fall:

Es wird von einer deutschen Patientin mit einer Mukokutanen Leishmaniose berichtet, die sich an einer Universitätsklinik mit einer Nasenatmungsbehinderung vorstellte. In der Anamnese fand sich der Zustand nach einer behandelten kutanen Leishmaniose im Bereich des linken Ellenbogens bei Reiseanamnese nach Mallorca, eine Rheumatoide Arthritis und eine Hypothyreose. Histologisch wurde in einer nasalen Septumbiopsie eine Leishmaniose vermutet. Die molekulargenetische Untersuchung war positiv für Parasiten DNA von leishmania infantum.

Ergebnisse:

Die Patientin mit einer MKL wurde erfolgreich mit liposomalen Amphotericin behandelt. Im Langzeitverlauf zeigte sich kein Rezidiv.

Zusammenfassung: Europäische Otolaryngologen sollten im Fall mukokutaner Läsionen im HNO Bereich differentialdiagnostisch auch die Mukokutane Leishmaniose einbeziehen, insbesondere wenn eine positive Reiseanamnese in Endemiegebiete vorliegt. Patienten mit einer endonasalen MKL beklagen Symptome, wie nasale Obstruktion, Epistaxis oder Rhinorhoe, aber auch Septumperforationen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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