CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S174-S175
DOI: 10.1055/s-0039-1686698
Abstracts
Rhinologie

Das sinunasale Adenokarzinom: eine retrospektive Analyse von 30 Fällen

M Stöth
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
A Scherzad
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
,
S Hackenberg
1   Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das sinunasale Adenokarzinom (SNAC) stellt nur etwa 3% aller Kopf-Hals-Tumore und somit eine seltene Tumorentität dar. Es werden Tumoren vom intestinalen Typ und vom nicht intestinalen Typ unterschieden.

Methoden:

Retrospektiv wurden 30 Patienten, die zwischen 2003 und 2018 am Würzburger HNO-Universitätsklinikum aufgrund eines SNAC behandelt wurden, identifiziert. Von diesen Patienten wurden demographische, histopathologische und klinische Daten erhoben. Zudem wurden Überlebensdaten erhoben und mithilfe des log-rank Tests verglichen.

Ergebnisse:

Das mediane Erkrankungsalter betrug 60,6 Jahre und 84% der Patienten waren männlich. Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose waren die Tumore meist lokal fortgeschritten. So präsentierten sich 67% der Patienten mit einem T4 Tumorstadium, knapp die Hälfte zeigten eine Infiltration von Orbita oder Schädelbasis. Bei neun Fällen lag eine intrakraniale Ausbreitung vor. Die chirurgische Resektion war mit 80% die häufigste Therapieform, meist gefolgt von einer adjuvanten Therapie. Eine primäre Radiochemotherapie (pRCT) erfolgte bei vier Patienten. Insgesamt kam es bei neun Patienten zu einem Rezidiv. Das 5-Jahres-Überleben betrug 64%. Das Gesamtüberleben war schlechter bei lokal fortgeschrittenen T4 Tumoren (p < 0,01), bei intrazerebraler (p < 0,001) sowie bei Schädelbasisinfiltration (p < 0,01). Ebenso war das Gesamtüberleben nach pRCT schlechter als nach chirurgischer Resektion mit adjuvanter Therapie (p < 0,001).

Schlussfolgerungen:

SNAC sind bei Diagnosestellung häufig schon lokal fortgeschritten mit Infiltration anatomisch relevanter Strukturen. Dies führt auch zu einer Verschlechterung der Prognose. In unserem Kollektiv war eine chirurgische Therapie mit adjuvanter Therapie der pRCT überlegen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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