Langfristiger Erfolg der Rekonstruktion spontan versus postoperativ bedingter Nasenseptumdefekte

Einleitung:

Die Ursache spontaner Nasenseptumdefekte ist auch heute noch in den meisten Fällen spekulativ. Es interessierte daher, ob sich nach einer operativen Komplettrekonstruktion des Nasenseptums bei Spontandefekten langfristig wieder ein Defekt in der Nasenscheidewand entwickelt. Zum Vergleich sollten die Langzeituntersuchungen nach der Operation postoperativ entstandener Septumdefekte dienen.

Methode:

Von 2009 bis 2013 wurden insgesamt 294 Nasenseptumdefekte vom Autor operiert. Davon konnten 77 spontane und 135 postoperativ entstandene Defekte (gesamt 212) nachuntersucht oder telefonisch befragt werden. Die Nasenseptumdefekte wurden entsprechend ihrer Größe in 4 Gruppen eingruppiert. Alle Nasenseptumrekonstruktionen wurden als dreischichtige Rekonstruktion entsprechend der erweiterten Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon bzw. mit Modifikationen dieser Methode durchgeführt. Die Nachbeobachtungszeit betrug zwischen 5 und 9 Jahre.

Ergebnisse:

Insgesamt konnten 119 der 135 postoperativen Septumdefekte (88,1%) langfristig komplett verschlossen werden (Spontandefekte 87,0%). Kleine postoperative Septumdefekte konnten zu 94,2% (Spontandefekte 95,8%), mittelgroße postoperative Septumdefekte zu 94,5% (Spontandefekte 91,6%) und große nur zu 62,9% (Spontandefekte 64,7%) langfristig komplett rekonstruiert werden. Fast alle Rezidivdefekte entwickelten sich innerhalb des ersten Jahres nach der Defektrekonstruktion, danach wurde nur noch vereinzelt ein Rezidivdefekt beobachtet.

Schlussfolgerungen:

Sowohl bei spontanen als auch bei postoperativ entstandenen Nasenseptumdefekten unterscheiden sich die dauerhaften Erfolgsquoten eines Komplettverschlusses nicht wesentlich. Die Nachbeobachtungszeit sollte nach solchen Operationen mindestens 1 Jahr betragen.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)