Versuch der Isolierung von Indikationsgebenden Patientenparametern zur NNH-OP bei akuter Meningitis

Einleitung:

Die Meningitis ist eine Erkrankung, die mit gravierenden Folgen und im Fall eines septischen Verlauf mit einer 10% Mortalität vergesellschaftet ist. Bei parameningealen Infektionsherden (Sinusitis, Mastoiditis) ist es schwer zwischen Koinzidenz oder ursächlicher Bedeutung zu unterscheiden und der Stellenwert verschatteter Nasen-Nebenhöhlen im CT (NNH) ist häufig unklar. Aus diesem Grund stellten wir uns die Frage ob anhand unseres Patientenguts klinische Parameter zu isolieren sind, die bei der Indikationsstellung einer NNH Operation im Rahmen einer Meningitis helfen können.

Material und Methoden:

Retrospektiv wurde das Patientengut der HNO-Klinik der letzten 10 Jahre im Hinblick auf die Koinzidenz von Meningitis und NNH-Operation untersucht.

Ergebnisse:

21 Patienten mit Meningitis und Zeichen einer Sinusitis im CT konnten identifiziert werden (10 ♂/11 ♀). Häufige Initialsymptome waren Cephalgien (76%), Fieber (71%), Somnolenz (52%), Nackensteifigkeit (42%). Alle Patienten wiesen eine Leukozytose und CRP Erhöhung auf. In 68% der Fälle zeigte sich im CT eine isolierte Verschattung einer NNH (S. sphenoidales -30%, S. maxillaris 28%, S. frontalis 10%). Alle Patienten wurden endonasal-endoskopisch operiert. Eine Korrelation der CT Daten mit den intraoperativen Befunden in Hinblick auf eine akute Sinusitis fand sich nicht. 2 Patienten verstarben. Die mittlere Krankenhausverweildauer lag für Männer bei 19,90 ± 4,8, für Frauen bei 37,45 ± 21,4 Tagen.

Schlussfolgerung:

Die Indikation zur NNH-OP im Rahmen einer Meningitis bei vorliegender Verschattung bleibt unklar und ist wahrscheinlich nur im Rahmen prospektiver Studien zu ermitteln.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)