CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S352
DOI: 10.1055/s-0039-1686669
Poster
Rhinologie

Angeborenes nasales Gliom: ein Fallbericht

MR Kolb
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
,
M Kriegsmann
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
,
K Kriegsmann
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
,
T Albrecht
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
› Author Affiliations
 

Einleitung (Hintergrund):

Wir zeigen den Fall eines zwei-jährigen Mädchens mit angeborenem nasalem Gliom ohne intrakranielle Ausbreitung, welches sich klinisch als Polyp im Vestibulum nasi zeigte.

Material und Methoden:

Klinische Untersuchung, Operation und follow-up von 2 Monaten. MRT des Schädels. Histologische Aufarbeitung.

Ergebnisse:

Das zweijährige Mädchen hatte seit seiner Geburt ein polypoides Gewebeplus, welches im rechten Vestibulum nasi lag. Die Geburt und weitere Entwicklung des Kindes zeigten sich unauffällig. Im MRT zeigte sich in der T1 Wichtung ein ca. 16 × 9 mm großes, randständig KM-aufnehmendes isointenses Gewebeplus im rechten Vestibulum. In der T2 Wichtung zeigte sich dieses Gewebeplus hyperintens. In der sagittalen Schnittführung der T2 Wichtung zeigte sich der Verdacht auf eine Gewebsbrücke nach intrakraniell. Intraoperativ zeigte sich der Polyp fest mit dem Septum, dem Dom und der lateralen Wand des Vestibulums verbunden ohne Anhalt für einen Kontakt zu den Nebenhöhlen oder nach intrakraniell. Die Exzision erfolgte in toto. Die histologische Aufarbeitung zeigte einen abgekapselten Tumor mit neuralem und glialem Gewebe, welches sich in der S100 IHC Färbung als gliales Gewebe bestätigte. Die bisherigen Nachsorgeuntersuchungen zeigten sich unauffällig.

Schlussfolgerung:

Angeborene Fehlbildungen der Nase sind selten, wobei nasale Gliome ca. 5% dieser angeborenen Fehlbildungen ausmachen. Es gibt unterschiedliche Erklärungsansätze bezüglich der Pathogenese. Eine Schnittbildgebung mittels MRT wird empfohlen, um eine möglicherweise vorhandene intrakranielle Ausbreitung festzustellen. Die Behandlung der Wahl ist die komplette chirurgische Exzision, wobei die Herangehensweise von der Ausbreitung des Befundes und der chirurgischen Expertise abhängt.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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