CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S352
DOI: 10.1055/s-0039-1686665
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Rhinologie

Verträglichkeit, Sicherheit und Effektivität von Bevacizumab (Avastin) bei hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie (HHT) – vom bekannten Therapieregime zur Dauertherapie

C Habekost
1   Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
,
K Andorfer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
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Einleitung:

Die HHT zeichnet sich durch eine dysfunktionelle Angiogenese aus, welche mit erhöhten VEGF-Levels einhergeht. Eine systemische Therapie mit Bevacizumab kann zu einer Reduktion der Epistaxis sowie gastrointestinaler und kardialer Komplikationen führen. Die optimale Therapiedauer und Dosierung für eine möglichst effektive und nebenwirkungsarme Behandlung ist bis heute nicht bekannt. Im Folgenden nennen wir Beispiele für die Anwendung von Bevacizumab sowohl als temporäre als auch als Erhaltungstherapie.

Methoden:

4 Patienten erhielten 5 mg/kg KG Bevacizumab in 6 Gaben in 2-wöchentlichem Abstand. 2 Patienten erhielten anschließend eine Erhaltungstherapie mit 2,5 mg/kg KG im Abstand von 1 – 3 Monaten. Gemessen wurden die Epistaxishäufigkeit und -dauer, Hämoglobin (Hb) und Ferritin-Wert (Fe) vor und nach der Therapie.

Ergebnisse:

Bei Patient 1 konnten die Intensität und Quantiät der Epistaxis sowie der Bedarf an Erythrozytenkonzentraten gesenkt werden. Ein Anstieg des Hb sowie des Fe waren zu verzeichnen. Im Patientenfall 2 zeigte sich eine moderate Reduktion von Dauer und Intensität der Epistaxis. Es kam zu einem Anstieg des Hb und Fe. Unter Erhaltungstherapie konnte bei guter Verträglichkeit der Hb bei Patienten 3 und 4, vorher regelmäßig transfusionspflichtig, stabilisiert werden. Die Therapie konnte über 36 Monate ohne relevante Nebenwirkungen weitergeführt werden.

Schlussfolgerungen:

Die symptombezogene Effektivität von Bevacizumab ist interindividuell variabel. Unter den hier angewandten Dosierungen kam es zu keinen Nebenwirkungen. Auch eine dauerhafte Erhaltungstherapie erwies sich als sicher. Studien zu patientenbezogenen prädiktiven Faktoren und Empfehlungen zur Anpassung des Therapieregimes werden benötigt.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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