Seltener Manifestationsort des invertierten Papilloms: Supra-Agger-Frontal-Zelle im Sinus frontalis – Ein Case-Report

Einleitung:

Das invertierte Papillom ist ein, ausschließlich im Nasen-Nebenhöhlensystem vorkommender, benigner Tumor mit einem Entartungsrisiko von 10%. In der Regel zeigt sich CT-graphisch ein einseitiger Befall der Kieferhöhlen und/oder der Siebbeinzellen. Frontale, sphenoidale oder beidseitige Ausbreitungen sind selten. Eine operative R0-Resektion mit Beschleifen des betroffenen Knochens ist bei hohen Rezidivraten und Malignisierungsrisikos anzustreben.

Material und Methoden:

Wir berichten über einen 51-jährigen Patienten, der klinisch über rechtseitige, frontale Kopfschmerzen klagte. CT-graphisch zeigte sich eine Verschattung des kranialen Siebbeins und des Sinus frontalis rechtsseitig, sowie eine weit in den Sinus frontalis pneumatisierende, frontoethmoidale Zelle. Aufgrund der Symptomatik und des einseitigen Befundes wurde eine endoskopische, transnasale Stirnhöhlen-OP indiziert.

Ergebnis:

Intraoperativ zeigte sich am Recessus frontalis eine inhomogene Gewebsformation, die histologisch Teile eines invertierten Papilloms mit Ansatz im kranialen Teil der frontoethmoidalen Zelle aufwies. Aufgrund des kranialen Ursprungs und um eine sichere R0-Resektion zu erreichen, wurde eine offene Stirnhöhlenrevision durchgeführt. In der endoskopischen Kontrolle zwei Monate postoperativ zeigte sich reizlose Schleimhaut und ein reizlos eingeheilter Knochendeckel der Stirnhöhle.

Schlussfolgerung:

Trotz der benignen Struktur des invertierten Papilloms erfordert es, v.a. aufgrund der hohen Rezidivraten, eine vollständige Resektion und Beschleifung des betroffenen Knochens. In der Stirnhöhle kann – je nach Lokalisation – ein offener Zugang erforderlich sein. Ein invertiertes Papillom kann auch innerhalb einer seltenen anatomischen Variante wie der Supra-Agger-Frontal-Zelle entstehen.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)