CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S346
DOI: 10.1055/s-0039-1686628
Poster
Plastische Chirurgie

Schwerwiegende Embolie durch Filler-Rhinoplastik

J Rudolph
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik, Leipzig
,
A Dietz
2   Universitätsklinikum Leipzig, HNO-Klinik, Leipzig
,
P Meier
3   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Augenheilkunde, Leipzig
,
S Grunewald
4   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Dermatologie, Leipzig
,
S Wiegand
2   Universitätsklinikum Leipzig, HNO-Klinik, Leipzig
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Eine Rhinoplastik durch Injektion von Fillern wie Hyaluronsäure wird vielfach beworben und durchgeführt. Ohne Operation soll eine sichtbare Veränderung der Nasenform erzielt werden. Selten treten jedoch Komplikationen mit schwerwiegenden irreversiblen Schäden durch Perfusionsstörungen auf. Anhand eines Fallbeispiels erläutern wir Symptome sowie mögliche Auswirkungen, umreißen die vorhandene Literatur und bringen Vorschläge zum Komplikationsmanagement.

Kasuistik:

Eine 29-Jährige stellte sich nach einer Nasenkorrektur mit Hyaluronsäure in unserer Klinik vor. Es zeigte sich eine Perfusionsstörung mit livider Verfärbung von Nasenspitze, Nasenrücken und Stirnbereich. Sie litt unter Cephalgie, Erbrechen und Sehstörungen. Bildgebung und Konsile durch Neurologie, Opthalmologie und Dermatologie erfolgten. Wir diagnostizierten einen embolischen Verschluss A. ophthalmica rechts durch intravasale Injektion des Fillers. Neben einer Minderdurchblutung der Gesichtshaut litt die Patientin an einer kompletten Okulomotoriusparese, Aderhautischämien und Visusminderung (0,8 cc). Sie erhielt eine Systemtherapie mit Unacid®, hochdosiertem Kortison und Heparin. Zusätzlich erfolgten mehrfach Injektionen von Hyaluronidase im Nasen- und Stirnbereich und Dexamethasoninjektionen subkonjunktival. Wir diskutierten die intravasale Applikation von Hyaluronidase in die A. ophthalmica, entschieden uns jedoch aufgrund mangelnder Evidenz dagegen. Im Verlauf zeigten sich die Hautveränderungen und die Perfusionsstörungen des Auges regredient. Jedoch verblieb eine Narbe der Nasenspitze, die Visusminderung und die Entrundung der Pupille dauerhaft.

Fazit:

Die intravasale Injektion von Fillern kann schwerwiegende Perfusionsstörungen zur Folge haben. Das Management sollte interdisziplinär erfolgen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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