Klinik und Bakteriologie der otogenen Perichondritis im nationalen HNO-Krankenhaus von Hanoi-Vietnam im Zeitraum von 11/2016 bis 11/2017

Hintergrund:

Perichondritis des Ohres bei Erwachsenen kann sekundär bei Ohhringstechen, Kratzen, Verkehrsungaellen oder bei der Chirurgie mit Freilegen des Knorpels. Als Keim werden Pseudomona aeruginosa u.a. gram-negative Erreger vorwiegend isoliert. Ziel dieser Studie ist es, die klinischen und bacteriologischen Eigenschaften der otogenen Perichondritis zu beleuchten.

Methode:

Wir haben eine prospektive Studie von 72 stationären Patienten im National ent Hospital von Hanoi mit der Diagnose „otogene Perichondritis im Zeitraum von 11/2016 bis 11/2017 durchgeführt. Folgende Parameter wurden ausgewertet: Alter, Geschlecht, kliniche Anamnese, klinische Symptome, Bacteriologie und Behandlungsergebnisse. Studiendesign ist eine transversale prospektive Studie.

Ergebnisse:

Die klinischen Hauptsymptome sind starke Ohrenschmerzen (77, 8%) lokales heißes Gefühl am Ohr (63, 9%), entzuenliche Roetung (83,3%), Verdickung des Ohrlaeppchens (63,9%). Die Form des Entzuendungsgebiets ist meist flaechig (41,1%), gerundet (36,1%). Die Groesse des Entzuendungsgebiet ist oft 1 – 2 cm (54,2%). Die Lokalitaet am Ohr ist meist 1/3 superior (26, 4%), 1/3 inferior (25%). Die durchgefuehrten Bakterienkulturen sind 42,2% positiv. Wir finden Pseudomonas aeruginosa 28,1%, Staphylococus spp 12,5%. Die Antibiotikaresistenz nimmt zu. P. aeruginosa ist zu 100% gegen amocillin+A. clavulanic, cefuroxime und erythromycin unwirksam. Die noch wirksamen Antibiotika sind vor allem Quinolone, Imipenem, Cefoperazone und ceftazidime

Schlussfolgerung:

Perichondritis des Ohres muss sofort sorgfältig behandelt werden, um schwere Folgen wie Schrumpfung oder Deformation der gesamten Ohrmuschel zu vermeiden.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)