CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S340
DOI: 10.1055/s-0039-1686600
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Phoniatrie/Pädaudiologie

Mütterliche und Schwangerschafts-assoziierte Faktoren, die das Ergebnis des Neugeborenen-Hörscreenings beeinflussen: eine epidemiologische 6-Jahres-Studie

K Thangavelu
1   Universitätsklinikum Essen, Essen
,
T Kruthika
1   Universitätsklinikum Essen, Essen
,
K Martakis
2   Universitätsklinikum Köln Kinderheilkunde, Köln
,
B Roth
2   Universitätsklinikum Köln Kinderheilkunde, Köln
,
S Fabian
3   Universitätsklinikum Köln, Köln
,
S Lang
1   Universitätsklinikum Essen, Essen
,
R Lang-Roth
3   Universitätsklinikum Köln, Köln
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das Ergebnis des Neugeborenen-Hörscreenings kann durch mütterliche und und Schwangerschafts-assoziierte Faktoren beeinflusst sein, obwohl nur wenig darüber bekannt ist. Ziel der Studie ist explorative Analysen von mütterliche Faktoren und anderen unabhängigen Faktoren und deren Zusammenhang mit dem Ergebnis des Neugeborenen-Hörscreenings durchzuführen.

Methodik:

Retrospektive Studie über 6 Jahren (2009 – 2014) bei Neugeborenen, die im Rahmen des postnatalen Aufenthaltes in einem Kinderkrankenhaus ein Neugeborenen-Hörscreenings bekommen haben. Wir identifizierten Neugeborene, die das Screening nicht bestanden haben, und bewerteten sie auf 15 potentielle Risiko Faktoren.

Ergebnisse:

4.512 Neugeborene wurden untersucht, davon 322 (7%) fielen durch. Extreme Frühgeburt und extrem niedriges Geburtsgewicht zeigten signifikante Assoziationen mit Hörverlust. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt von Neugeborenen, die das Hörscreening nicht bestanden haben, betrug 34 Tage, während die Neugeborenen, die das Hörscreening bestanden hatten, einen Aufenthalt von 17 Jahren hatten (t-Test, p-Wert < 0,05). Erhöhte mütterliche CRP-Werte (> 12 mg/dl) waren grenzwertig statistisch signifikant mit Versagen im Hörscreening (p = 0,06), assoziiert. Mütterlicher Diabetes, Hypertension, Rauchen und Drogenmissbrauch, Geburtsart, frühere Abtreibungen, elterliche Konsanguinität und das Geschlecht zeigten keine Assoziation.

Schlussfolgerung:

Extreme Frühgeburtlichkeit, niedriges Geburtsgewicht, Dauer des Krankenhausaufenthalts und erhöhtes mütterliches CRP können unabhängige Risikofaktoren für ein fehlendes Hörscreening sein. Die Auswertung dieser Faktoren kann bei der Nachsorge dieser Neugeborenen hilfreich sein und den Ablauf gezielter Vorsorgeuntersuchungen verbessern.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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