CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S161-S162
DOI: 10.1055/s-0039-1686571
Abstracts
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Analyse von Kindern und Jugendlichen mit venösen und arteriovenösen Malformationen im Kopf-Hals-Bereich

S Wiegand
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheil, Leipzig
,
A Dietz
2   Klinik für HNO-Heilkunde, Leipzig
,
J Werner
3   Universitätsklinikum Essen, Essen
,
L Plettendorf
4   Klinik für HNO-Heilkunde, Marburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Venöse (VM) und arteriovenöse Malformationen (AVM) sind Malformationen des Gefäßsystems, die bei Geburt vorhanden sind, aber zum Teil erst später manifest werden.

Methoden:

Es erfolgte eine retrospektive Analyse von Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 18 Jahre mit VM und AVM im Kopf-Hals-Bereich einer Klinik über 13 Jahre hinsichtlich klinischer Parameter, Diagnostik, Therapie und Outcome.

Ergebnisse:

83 (57w/26 m) Kinder und Jugendliche mit VM (n = 73) und AVM (n = 10) im Kopf-Hals-Bereich wurden analysiert. Das durchschnittliche Alter bei Erstvorstellung lag bei 9,1 Jahren. Die häufigsten Lokalisationen der VM waren die Mundhöhle, Wange und Lippen. Bei 8% der Patienten mit VM lag ein multifokales Auftreten vor. Die häufigste Lokalisation der AVM waren Ohrmuschel und Lippen. Typische Symptome der Malformationen waren Schwellung, Schmerzen sowie Blutungen. Häufigste Bildgebungsmodalität war die MRT. 30% der Patienten waren bereits alio loco vortherapiert, in vielen Fällen war initial das Vorliegen eines Hämangioms angenommen worden. Die am häufigsten verwendeten Therapieverfahren bei VM waren Nd:YAG-Lasertherapie und konventionell-chirurgische (Teil-)Resektion. Bei 7 Patienten mit AVM erfolgte eine chirurgische (Teil-)Resektion, bei zwei Patienten erfolgte präoperativ eine Embolisation der zuführenden Gefäße. Bei den meisten Patienten war eine komplette chirurgische Exzision bei Erhalt der Funktion nicht möglich. Bei 19% der Patienten erfolgte ein abwartendes Verhalten im Sinne eines watch-and-wait.

Schlussfolgerung:

Aufgrund ihres klinischen Verlaufs und ihrer Prognose müssen VM und AVM von Hämangiomen abgegrenzt werden. Trotz verschiedener Therapieoptionen sind sie häufig mit funktionellen und ästhetischen Einschränkungen assoziiert.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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