CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S303
DOI: 10.1055/s-0039-1686316
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Otologie

Versorgung von Ohrmissbildungen mit simultaner Implantation von Epithesenanker und Knochenleitungshörgerät (Bonebridge®)

E Wickert
1   Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
1   Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg
,
A Kurz
1   Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg
,
K Rak
1   Univ. HNO Klinik Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die operative Versorgung mit Hörimplantat und Epithese bei Ohrmissbildungen bietet eine gute Kombination aus Hörrehabilitation und kosmetischer Rekonstruktion. Oft wird das operative Vorgehen in zweizeitigen Operationsschritten durchgeführt. Ziel der Studie war es Erfahrungswerte mit einem Vorgehen zu gewinnen, bei dem das Hörimplantat und der Epithesenanker simultan eingesetzt werden.

Methode:

Zwei Patienten mit großen Ohrmissbildungen (Typ III n. Weerda) erhielten jeweils in einer Operation eine Bonebridge® und einen Epithesenanker mit drei Basispfosten. Zuvor war die Indikation für den Einsatz eines Knochenleitungsimplantat unter Verwendung des „active middle ear implant (aMEI) – Scores (Frenzel et al. 2013) gestellt worden. Die Abutmentversorgung, sowie die Epithesenanpassung erfolgten nach der Aktivierung des Hörimplantates.

Ergebnisse:

Beide Patienten erzielten jeweils vier Punkte im aMEI – Score, was auf eine ungünstige Prognose für eine erfolgreiche Implantation eines Mittelohrimplantates hinweist. Die Versorgung mit einer Bonebridge® und dem Epithesenanker konnte dann komplikationslos durchgeführt werden. Nach einem regulären postoperativen Verlauf erfolgte nach vier Wochen die audiologische Erstanpassung und danach die Abutmentversorgung mithilfe von Magneteinsätzen. Die Epithese wurde dem anderen Ohr nachgeformt. Nach der Versorgung waren die Patienten mit dem audiologischen und dem kosmetischen Ergebnis zufrieden.

Schlussfolgerung:

Das simultane operative Vorgehen mit Hörimplantat und Epithesenanker stellt eine gute Alternative in der Versorgung von Ohrmissbildungen dar. Der aMEI-Score war ein hilfreiches Instrument zur Indikationsstellung. Durch das Vorgehen konnten das Operationsrisiko und der Aufwand der Versorgung reduziert werden.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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