CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S118
DOI: 10.1055/s-0039-1686285
Abstracts
Otologie

CI-Magnetdislokation nach MRT: Chirurgisches Management und Outcome

T Stöver
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
,
M Gröger
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Frankfurt/M.
,
S Helbig
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Frankfurt/M.
,
M Leinung
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Frankfurt/M.
,
A Loth
2   HNO-Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Frankfurt/M.
,
I Burck
3   Institut für Diag. und Int. Radiologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
T Vogl
3   Institut für Diag. und Int. Radiologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Eine MRT-Untersuchung, bei Feldstärken bis 1,5 Tesla, ist bei Cochlea-Implantat (CI)-Patienten, unter Berücksichtigung der vorgegebenen Schutzmaßnahmen (Kompressionsverband), für die Mehrzahl der CI-Produkte eine zugelassenen Maßnahme. Dennoch traten zwischenzeitlich einzelne Fälle von Magnetdislokationen infolge MRT auf.

Ziel unserer Studie war daher die Untersuchung der aufgetretenen Magnetdislokationen, das chirurgische Management und die Erhebung der Dauer der Nichtnutzung des Implantats bei betroffenen Patienten.

Wir konnten in 9 Fällen (8x Cochlear Corp., 1x Advanced Bionics) im Nachgang einer MRT-Untersuchung eine Magnetdislokation nachweisen. Eine operative Magnetrepositionierung erfolgte in 8 Fällen komplikationslos, so dass die Dauer der Nicht-Nutzung des CI (MRT bis Wiederanlage Prozessors) 5 Wochen betrug (Min 1,6 Wochen und Max 13,5 Wochen). In einem Fall kam es zu einer Wundheilungsstörung, die schließlich zu einer Explantation des CI führte. In diesem Fall konnte eine Nutzung des Implantat nach Re-Implantation erst nach mehr als einem Jahr (13 Mo) erfolgen.

Zusammenfassend belegen die Untersuchungsergebnisse die weiterhin notwendige kritische Fall- und Implantat-Typ-abhängige Indikationsstellung bei Patienten mit Cochlea-Implantaten, da es zum Teil infolge MRT zu erheblichen Zeiten der Nichtnutzung des Implantats bis hin zu Explantation kam. Die vorliegende Indikation zur MRT-Untersuchung wurde in keinem Fall durch eine HNO-Klinik gestellt (Untersuchungsregionen: 2x Kopf, 4 x LWS und je 1x Thorax, Knie, Hand), so dass diese im Einzelfall kritisch auch im Hinblick auf alternative Methoden (z.B. CT) hinterfragt werden sollte. Unsere Untersuchung stellt einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Qualitätssicherung in der Nachsorge CI-versorgter Patienten dar.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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