CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S298
DOI: 10.1055/s-0039-1686282
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Otologie

Riesenzellgranulom des Felsenbeins

R Stadlhofer
1   UKE Hamburg, Hamburg
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Einleitung:

Riesenzellgranulome sind seltene, nicht neoplastische, osteolytische Läsionen, welche vorrangig in den Kieferknochen lokalisiert sind. Nach Erstbeschreibung 1974 durch Hirschl und Katz wurden auch an anderen Lokalisationen wie den kurzen Knochen in Händen und Füßen, lange Extremitätenknochen und Wirbelkörper Manifestationen berichtet. Ein Auftreten im Os temporale stellt jedoch eine Rarität dar und nur wenige Fälle sind beschrieben.

Methode:

Fallbeschreibung eines 45-jährigen Patienten mit Riesenzellgranulom im rechten Os temporale.

Case:

Nach ambulanter Vorstellung des Patienten mit rechtsseitiger Hörminderung konnte in der klinischen Untersuchung eine Vorwölbung der rechten Gehörgangsvorderwand objektiviert werden, welche in den durchgeführten CT und MRT mit einer osteolytischen Läsion des anterioren Felsenbeins korrelierte. Die Läsion reichte bis an das Kiefergelenk, erodierte die temporale Kalotte und wölbte sich in die mittlere Schädelgrube mit einem Durchmesser von 3 cm. Nach Diagnosestellung mittels histopathologischer Aufarbeitung von durch einen endauralen Zugang gewonnenem Gewebe, erfolgte die vollständige Resektion mittels infratemporal fossa approach Typ B nach Fisch. Die Läsion zeigte sich in der mittleren Schädelgruppe mit der Dura verklebt jedoch ohne Durchbrechung selbiger.

Schlussfolgerung:

Die präoperative Diagnosestellung gestaltet sich beim Riesenzellgranulom schwierig, da sich Differentialdiagnosen wie Riesenzelltumore, Hyperparathyreoidismus assoziierte braune Tumore und aneurysmatische Knochenzysten sehr ähnlich präsentieren können. Nach Ausschluss der Differenzialdiagnosen ist nach vollständiger Resektion keine weitere Behandlung nötig jedoch regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen indiziert, da eine Rezidivrate von 10% beschrieben wird.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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