Untersuchung der zentralen Hörbahn bei asymmetrisch hörbeeinträchtigten Patienten mittels FDG-PET

Einleitung:

Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, bei asymmetrisch hörbeeinträchtigten Patienten mit unterschiedlicher Taubheitsdauer den Glukosestoffwechsel als Marker der neuronalen Aktivität der zentralen Hörbahn, insbesondere der Colliculi inferiores (IC) und der primären auditorische Cortices (PrimAudCx) zu untersuchen.

Methoden:

Der Glukosestoffwechsel der IC und der PrimAudCx wurde bei fünfzehn Probanden mit einem hochauflösenden Scanner (Philips, Vereos PET/CT) und [18F]FDG untersucht. In Volume-of-interest (VOI)-Analysen wurden Unterschiede zwischen dem normalisierten Glukosestoffwechsel (normiert auf die Kleinhirnrinde) der ipsi- und kontralateralen Seite (bezogen auf das stärker hörbeeinträchtigte Ohr) sowie den Einfluss der Dauer der Hörschädigung untersucht.

Ergebnisse:

Im Vergleich zur ipsilateralen Seite war der kontralaterale Glukosestoffwechsel der IC und der PrimAudCx signifikant reduziert. Mit zunehmender Dauer des Hörverlustes nahm der Hypometabolismus der kontralateralen PrimAudCx ab. Im Gegensatz dazu, war die Dauer der Hörbeeinträchtigung nicht assoziiert mit dem kontralateralen Metabolismus in den IC. Auf der kontralateralen Seite zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Glukosestoffwechsel des PrimAudCx und den IC, wenn für die Dauer der Hörschädigung kontrolliert wurde.

Schlussfolgerungen:

Mittels volldigitaler klinischer PET/CT-Systeme und FDG ist es möglich, kleine Hirnstammkerne wie die Colliculi inferiores darzustellen, abzugrenzen und auszuwerten. Asymmetrischer Hörverlust und Dauer der Taubheit haben einen signifikanten Einfluss auf den Glukosestoffwechsel der zentralen Hörbahn. Die Ergebnisse einer präoperativen FDG-PET könnten im klinischen Alltag zusätzliche Informationen zum Outcome nach Cochlea-Implantation geben.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)