CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S117
DOI: 10.1055/s-0039-1686277
Abstracts
Otologie

Einfluss des Hörens auf die vestibulospinale Kontrolle bei Patienten mit apparativer Hörrehabilitation

I Seiwerth
1   HNO-Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
A Mayer
1   HNO-Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
A Brylok
1   HNO-Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
J Jonen
1   HNO-Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
T Rahne
1   HNO-Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
R Schwesig
2   Dep. für Orthopädie, Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
A Lauenroth
2   Dep. für Orthopädie, Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
T Hullar
3   Dept. of Otolaryngology, OHSU, Portland, Portland, USA
,
S Plontke
1   HNO-Universitätsklinik Halle (Saale), Halle/S.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Zur Untersuchung der sensomotorischen Interaktion zwischen Hören und Gleichgewicht bei Patienten mit Hörrehabilitation wurde eine prospektive experimentelle Studie konzipiert.

Methoden:

Patienten mit apparativer Hörrehabilitation führten den Unterberger-Tretversuch unter frontaler Präsentation eines Geräusches (Fastl-Rauschen) in den Konditionen best- und unversorgt in einer schallgedämmten, echoarmen Hörkabine durch. Mittels ultraschallbasierter Cranio-Corpo-Graphie wurden 1. die longitudinale Abweichung, 2. die Winkelabweichung sowie 3. die Eigenrotation als Endpunkte bestimmt. Zudem wurde der subjektive Eindruck bezüglich des Geräuscheinflusses auf das Gleichgewicht erhoben und das Richtungshören erfasst.

Ergebnisse:

Bisher wurden 18 Patienten (55,7 ± 10,5 Jahre) mit unterschiedlicher Hörrehabilitation (CI bilateral: n = 3, CI bzw. Bonebridge unilateral: n = 10, bimodal: n = 5 (VSB/CI, CI/Hörgerät, VSB/Hörgerät) in die aktuell laufende Studie eingeschlossen. Im Mittelwertvergleich zeigte sich in den Endpunkten bisher kein signifikanter Unterschied zwischen den Konditionen. Es zeigte sich eine Diskrepanz zwischen den objektiven Testergebnissen und der subjektiven Einschätzung. Im Richtungshörtest zeigte sich eine signifikante Reduktion (p = 0,003) des Winkelfehlers von 87,7 ° (unversorgt) auf 55,4 ° (bestversorgt).

Schlussfolgerung:

In den Endpunkten zeigte sich bisher kein signifikanter Unterschied zwischen den Konditionen, was teilweise im Widerspruch zum subjektiven Eindruck steht. Dem Richtungshören scheint hinsichtlich von Korrekturmechanismen eine besondere Rolle zuzukommen. Bei aktuell noch laufender Studie bleibt es abzuwarten, ob sich nach erhöhter Fallzahl und Subgruppenanalyse signifikante Unterschiede manifestieren.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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