CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S109-S110
DOI: 10.1055/s-0039-1686228
Abstracts
Otologie

Elektrophysiologische und bildgebende Diagnostik der Skalendislokation bei der Cochlea-Implantation

A Mewes
1   UKSH, HNO-Klinik Kiel, Kiel
,
M Hey
2   UKSH, HNO-Klinik, Kiel
,
G Brademann
2   UKSH, HNO-Klinik, Kiel
,
P Ambrosch
2   UKSH, HNO-Klinik, Kiel
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Bei der Operation von Cochlea-Implantaten kann es zu einer Skalendislokation des Elektrodenarrays kommen, wenn dieses die Basilarmembran perforiert, und anschließend in der Skala vestibuli zu liegen kommt. Das Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob sich Skalendislokationen mittels elektrophysiologischer Messungen nachweisen lassen.

Methodik:

Die Untersuchungen erfolgten retrospektiv an 30 erwachsenen Patienten mit einem Nucleus® Slim-Modiolar- und 25 mit einem Contour-Advance-Elektrodenarray (Cochlear® Ltd.). Die Beurteilung der Elektrodenlage erfolgte mit postoperativen CT- bzw. DVT-Aufnahmen. Es wurden intraoperativ und einen Monat nach Erstanpassung erhobene Elektrodenimpedanzen, ECAP- und ESR-Schwellen untersucht.

Ergebnisse:

Eine Dislokation trat im Median bei einem Insertionswinkel von 141 Grad auf (Q25 = 125 Grad, Q75 = 175 Grad), wobei das Array im Median bereits ab 67 Grad nicht mehr sicher in der Skala tympani lag (Q25 = 53 Grad, Q75 = 84 Grad). Intraoperativ und einen Monat nach Erstanpassung erhobene ECAP-Schwellen unterscheiden sich für kleine (0 bis 50 °) Insertionswinkel nicht zwischen den beiden Gruppen. Für Winkel zwischen 51 und 350 ° fanden sich bei den Dislokationen signifikant höhere (p < 0,001) ECAP und ESR-Schwellen als bei den Skala-tympani-Insertionen.

Diskussion:

In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einer Skalendislokation höhere ECAP- und ESR-Schwellen aufweisen als Patienten mit einer vollständigen Skala-tympani-Insertion. Da diese Unterschiede bereits bei kleineren Insertionswinkeln auftreten, kann geschlussfolgert werden, dass beide elektrophysiologischen Kenndaten im Vergleich zur Bildgebung zusätzliche Informationen zum Nachweis von Dislokationen liefern.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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