Einfluss der Hörrehabilitation mit Cochlea Implantat auf die Köperstabilität und Sturzrisiko

Einleitung:

Eine optimale Hörrehabilitation mittels Cochlea Implantat (CI) ermöglicht ein besseres Sprachverstehen im Störgeräusch und möglicherweise eine bessere akustische Orientierung im dreidimensionalen Raum. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen der Hörrehabilitation von CI-Trägern mit aktiviertem CI und verschiedenen akustischen Reizen auf die Körperstabilität und das Sturzrisiko zu untersuchen.

Material und Methoden:

In einer prospektiven Studie wurden 33 erwachsene Patienten nach CI-Operation vor mindestens 10 Monaten (mittlere Zeit nach Implantation 23 Monate) eingeschlossen. Alle Patienten wurden in verschiedenen Situationen (CI aktiviert/deaktiviert und verschiedene akustische Reize) mit einem mobilen Posturografie System untersucht. Das Sturzrisiko (%) wurde nach jeder Testreihe anhand der Körperschwankungen (°/s) vor- und rückwärts, sowie seitwärts berechnet.

Ergebnisse:

Bei deaktiviertem CI lag das mittlere Sturzrisiko bei 45,5% (leicht erhöht im Vergleich zur Normalbevölkerung < 40%). Bei eingeschalteten CI in Ruhe verringerte sich das Sturzrisiko signifikant (p < 0,05) auf 43,3%. Nach Beschallung mit Musik oder Sprachtext war dieser Effekt mit 42,0% bzw. 42,4% noch deutlicher. Bei der Untergruppe von Patienten > 60 Jahre zeigte sich eine größere Reduktion von 46,8% (CI ein in Ruhe) auf 44,4% (CI ein und Musik).

Schlussfolgerung:

Die Anwendung des CI unter verschiedenen Beschallungen mit akustischen Reizen zeigte einen positiven Effekt auf die Körperstabilität von CI-Trägern, was zu einer Reduktion des Sturzrisikos führte. Insbesondere bei älteren Patienten scheint dieser Effekt ausgeprägter zu sein. Diese Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit einer optimalen Hörrehabilitation, insbesondere bei älteren Patienten.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)