CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S104
DOI: 10.1055/s-0039-1686205
Abstracts
Otologie

Komplikationen nach sanierenden Mittelohroperationen: Ist eine prä- oder perioperative Risikostratifizierung möglich?

S Lailach
1   HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
,
J Enders
1   HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
,
T Zahnert
1   HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
,
M Neudert
1   HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Während in allgemeinchirurgischen Fächern bisher zahlreiche Risikofaktoren für das Auftreten von Komplikationen bekannt sind, ist eine vergleichbare Datenlage in der Ohrchirurgie nicht verfügbar. Um bereits eine prä- bzw. perioperative Riskostratifizierung zu ermöglichen, erfolgt erstmalig eine detaillierte Analyse der Komplikationshäufigkeit sowie im klinischen Alltag diskutierter möglicher Einflussfaktoren.

Methoden:

Retrospektiv wurden alle sanierenden Ohr-Operationen zwischen 01/2016 und 08/2017 in einer Universitätsklinik hinsichtlich des Auftretens von Frühkomplikationen analysiert. Neben der Erfassung der Komplikationsrate wurde der Einfluss patienteneigener, pathologiebezogener sowie operationstechnischer Faktoren in einer einfaktoriellen sowie einer multifaktoriellen Analyse untersucht.

Ergebnisse:

Es wurden 377 Ohroperationen bewertet. Die Komplikationen wurden in Major- und Minor-Komplikationen unterschieden. Major-Komplikationen nach Mittelohroperationen wie z.B. temporäre Knochenleitungsabfälle (7%) und Fazialisaffektionen (3%) sind vergleichsweise selten. Eine postoperative Ertaubung wurde nicht beobachtet. Patienteneigene Faktoren (Diabetes, Hypertonie, Adipositas) hatten ebenso wie chirurgiebezogene (Zugangsweg, Protheseneinsatz, Bohrarbeit) und pathologiebezogene Faktoren (Cholesteatome, Revisionseingriffe) keinen signifikanten Einfluss. Lediglich für das Auftreten postoperativer Knochenleitungsabfälle konnte ein Hypertonus als signifikanter Risikofaktor herausgestellt werden.

Schlussfolgerung:

Major-Komplikationen nach sanierenden Mittelohroperationen sind erfreulicherweise selten. Aus anderen chirurgischen Fächern bekannte patienteneigene Risikofaktoren spielen in der Ohrchirurgie nur eine nachgeordnete Rolle für das Auftreten von Komplikationen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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