CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S102
DOI: 10.1055/s-0039-1686194
Abstracts
Otologie

Einfluss des Apnoe-Tauchens auf das Mittelohr: Erste prospektive Beobachtungsstudie

K Knezic
1   HNO Uniklinik Köln, Kopf und Hals-Chirurgie, Köln
,
M Meyer
1   HNO Uniklinik Köln, Kopf und Hals-Chirurgie, Köln
,
S Jansen
1   HNO Uniklinik Köln, Kopf und Hals-Chirurgie, Köln
,
H Klünter
1   HNO Uniklinik Köln, Kopf und Hals-Chirurgie, Köln
,
ED Pracht
2   Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Bonn
,
M Grosheva
1   HNO Uniklinik Köln, Kopf und Hals-Chirurgie, Köln
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Beim Apnoetauchen ist das Ohr starken Druckänderungen in extrem kurzer Zeit ausgesetzt. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit eines Barotraumas bei typischem Apnoe-Training zu evaluieren und mögliche Risikofaktoren zu charakterisieren.

Methoden:

17 erwachsene Apnoeisten wurden beim Tauchtraining in einem 20 m-tiefen Becken (Dive4Life, Siegburg) untersucht. Vor Tauchbeginn und nach jeder Apnoe-Session à 4 Tauchgänge (TG; exkl. Sicherungs-TG auf halbe Tiefe) wurde ein beidseitiger endoskopischer Ohrbefund erhoben. Die Veränderungen des Trommelfells im Sinne eines Barotraumas wurden nach TEED 0 – 4 (Normbefund bis Perforation) klassifiziert. Subjektive Beschwerden beim Tauchen (ja/nein) wurden anhand eines Fragebogens erhoben.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 148 TG durchgeführt. Die mittlere Anzahl Tauchgänge pro Probanden war 19; pro Session führte jeder insgesamt 6 Tauchgänge (4 eigene+2 Sicherungs-TG) durch. Die mittlere TG-Tiefe betrug 13,3 m. Initial lag ein Normbefund TEED 0 bei 28/32 Ohren (88%) vor. Nach Abschluss des Tauchens wiesen 40% der Ohren einen Ohrbefund TEED 1 und in 8% TEED 2 auf. Mit steigender Anzahl der Apnoe-Sessions stieg die Anzahl der Befunde mit TEED≠0 kontinuierlich an (p < 0,0001). Probanden mit Barotrauma TEED 2 führten signifikant flachere TG als Probanden mit TEED 0 und 1 (p = 0,049 bzw. p = 0,018) durch. Probanden mit höherem TEED-Grad gaben signifikant mehr Beschwerden an (p = 0,003).

Schlussfolgerung:

Zunehmende Belastung beim Apnoetauchen, gemessen an der Anzahl der Tauchgänge, führte zu einer signifikanten höheren Inzidenz von Barotrauma. Die Schwere des Barotraumas korrelierte mit Tauchtiefe und mit subjektiven Beschwerden.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

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