Otolithenfunktionsstörungen bei bilateralen Vestibulopathien(BVp)

Einleitung:

Die Diagnose der bilateralen Vestibulopathie hängt hauptsächlich von anamnestisch erhobenen Beschwerden wie bewegungsabhängige Schwankschwindelbeschwerden mit Gang- und Standunsicherheit ab, welche in Dunkelheit zunehmen.

In fast allen Fällen wurde ein beidseitiger pathologischer Kopfimpulstest festgestellt. In manchen Fällen findet sich eine Otolithenfunktionsstörung.

Das Ziel dieser Studie ist die Überprüfung der Aussagekraft der Otolithenfunktionteste bei bilateraler Vestibulopathie.

Materialen und Methoden:

Ausgewertet wurden die Ergebnisse der Labyrinthdiagnostik von 15 Patienten (Alter 46 – 86J.) (Verhältnis m/w: 14/1), die in unserer Klinik von 10/2017 bis 10/2018 zur Schwindelabklärung aufgenommen wurden und bei denen eine BVp diagnostiziert wurde.

Alle Patienten erhielten eine kalorische Prüfung, Video-Kopfimpulstest (V-HIT), cervical und okulär abgeleitete vestibulär evozierte myogene Potenziale, subjektive Vertikale, sensorischer Organisationstest, sowie Okulomotorik.

Es wurde getestet, wie häufig eine Otolithenfunktionsstörung bei BVp auftritt.

Ergebnisse:

Bei allen Patienten wurde in der kalorischen Prüfung eine Untererregbarkeit beidseits sowie ein pathologischer V-HIT festgestellt.

Eine ausgefallene Antwort der okulären VEMP wurde in 10 Patienten beidseitig und bei 1 Patienten einseitig festgestellt. Eine ausgefallene Antwort der zervikalen VEMP wurde in 8 Patienten beidseitig und bei 5 Patienten einseitig dokumentiert. Eine pathologische Abweichung der SVV wurde in 14/15 Fällen diagnostiziert.

Schlussfolgerung:

Die Otolithenfunktionsdiagnostik spielt eine wichtige Rolle in der Labyrinthdiagnostik. Unsere Studie legt nahe, dass in den meisten Fällen einer bilateralen Vestibulopathie auch eine pathologische Otolithenfunktion vorliegt.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)