CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S96
DOI: 10.1055/s-0039-1686165
Abstracts
Otologie

Klassifikationsuntersuchungen an invasiv aufgezeichneten auditorisch evozierten Potentialen bei Cochlea-Implantat-Trägern

S Haumann
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
MG Bleichner
2   Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Oldenburg
,
MJ Teschner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
S Debener
2   Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Oldenburg
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
G Bauernfeind
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
› Author Affiliations
DFG Exzellenzcluster Hearing4All
 

Einleitung:

Ein vielversprechender neuer Ansatz zur Verbesserung von Cochlea Implantaten (CI) ist die Steuerung mittels Hirnsignalen. Das Schließen des auditorischen Regelkreises soll dem Träger sowohl eine passive als auch aktive Kontrolle des CIs ermöglichen. Erste EEG-Studien basierend auf der nichtinvasiven Messung auditorisch evozierter Potentiale (AEP) zeigten hierzu bereits vielversprechende Ergebnisse. Für CI-Träger bietet sich jedoch die Verwendung von implantierten Elektroden an, da diese bei der Insertion des CIs mit wenig Mehraufwand gelegt werden können und hier eine bessere Signalqualität und somit eine bessere Klassifikationsgenauigkeit zu erwarten sind.

Methoden:

Hierzu wurden in zehn Patienten drei zusätzliche epidurale Elektroden temporär während der CI-Insertion platziert und in den Tagen nach der Operation verschiedene AEPs gemessen und mit den Messungen mit Oberflächenelektroden verglichen. Die CERA-Ergebnisse wurden für eine Untersuchung zur Einzeltrial-Klassifikation herangezogen.

Ergebnisse:

Analysen der Daten von verschiedenen Patienten ergaben Einzeltrial-Klassifikationsgenauigkeiten einzelner Ableitungen von bis zu 99,2% für gehörte vs. nicht gehörte Töne. Auch bei der Klassifikation von gehörten Tönen mit unterschiedlicher Lautstärke konnten Genauigkeiten von bis zu 89.1% erzielt werden. Mit epiduralen Ableitungen wurden höhere Genauigkeiten erzielt als mit Oberflächenelektroden.

Schlussfolgerungen:

Insgesamt ist der hier verfolgte Ansatz der epiduralen Aufzeichnungen gut durchführbar und liefert klare und gut klassifizierbare AEP-Antworten bei CI-Trägern. Diese Ergebnisse sprechen für eine Implementierung dieser Messmethode in CI-Systeme zur Realisierung von Closed-Loop-Systemen.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

© 2019. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York