CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S95
DOI: 10.1055/s-0039-1686162
Abstracts
Otologie

Direct-Drive-Hirnstammaudiometrie (DDS-BERA) – eine Weiterentwicklung der präoperativen Klangsimulation

B Hallak
1   Uniklinik Würzburg, Würzburg
,
S Kaulitz
2   Uniklinikum Würzburg, Würzburg
,
M Cebulla
2   Uniklinikum Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
2   Uniklinikum Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die sog. Direct-Drive-Simulation (DDS) bietet Patienten präoperativ eine Klangsimulation des "Vibrant Soundbridge® (VSB)-Hörens". Nach der Weiterentwicklung des Tests zu einer DDS-Ton- und Sprachaudiometrie war das Ziel der vorliegenden Arbeit die Entwicklung eines objektiven DDS-Tests, der DDS-BERA.

Material und Methoden:

Bei 20 normalhörenden Probanden wurde eine BERA zum einen über einen Einsteckhörer (EAR3A) und zum anderen über den am Trommelfell angekoppelten DDS-FMT gemessen. Als Stimulus diente ein CE-Chirp. Die BERA-Schwellen wurden in Bezug zum Tonaudiogramm (TA) und DDS-TA gesetzt.

Ergebnisse:

Die EAR3A-BERA-Schwelle war bei allen Probanden abzuleiten. Die DDS-BERA-Schwelle konnte bei 16 Probanden ermittelt werden. Bei 4 Probanden bestanden technische Probleme. Der Median der EAR3A-BERA-Schwelle aller Probanden lag bei 10dB, der der DDS-BERA-Schwelle bei 30dB. Die maximale interindividuelle Schwankung der Schwelle betrug 10dB bei der EAR3A-BERA und 20dB bei der DDS-BERA. Der Median der PTA (2 – 4 kHz) aller Probanden über EAR3A gemessen lag bei 5dB, der der DDS-TA bei 10dB. Die DDS-BERA erbrachte intraindividuell zur Tonaudiometrie passende Ergebnisse.

Diskussion:

Es zeigte sich, dass die DDS-BERA-Schwelle gut mit dem Median der DDS-PTA (2 – 4 kHz) korrelierte. Interindividuelle Unterschiede der DDS-TA- und der DDS-BERA-Schwelle sind wahrscheinlich durch eine schwankende Ankopplungsqualität begründet.

Schlussfolgerung:

Die Ableitung einer BERA über den DDS-FMT ist möglich. Mit der DDS-BERA besteht nun erstmals die Möglichkeit eines objektiven DDS-Tests präoperativ. Die notwendige Einschätzung der Ankopplungsqualität zur korrekten Interpretation der DDS-BERA lässt sich zuverlässig mithilfe der DDS-Tonaudiometrie ermitteln.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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