CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S280-S281
DOI: 10.1055/s-0039-1686131
Poster
Otologie

Kann das Carina als vollimplantierbares Hörgerät genutzt werden?

S Busch
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
H Maier
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Das Mittelohrimplantat Carina® von CochlearTM ist für Patienten mit sensorineuraler oder kombinierter Schwerhörigkeit (SH) indiziert. Ursprünglich als Vollimplantat geplant, können Patienten optional mit einem externem Button Audioprozessor (BAP) versorgt werden um von zusätzlicher Verstärkung und geringerer Rückkopplungsneigung zu profitieren.

Methode:

In der Zeit von 2017 bis 2018 wurden an der Medizinische Hochschule Hannover acht Patienten (Ø 58.8 ± 11.5 Jahre) mit sensorineuraler (LL PTA4 = 68 dB HL; KL PTA4 = 60; n = 2) oder kombinierter SH (LL PTA4 = 80 dB HL; KL PTA4 = 46; n = 6) mit einem Carina Implantat versorgt. Die Mikrofone wurden retroaurikulär auf dem Mastoid (posterior inferior oder posterior) oder oberhalb des Mastoids platziert. Während der Aktivierung der Carina 7 – 8 Wochen nach der Implantation wurde das Freiburger Einsilberverstehen in Ruhe ermittelt. Anhand der prä- und postoperativen Schwellen sollen potentielle Veränderungen im Resthörvermögen sowie im Air-Bone Gap (ABG) aufgezeigt werden.

Ergebnis:

Das mittlere Resthörvermögen der Patienten ist nach der Implantation erhalten geblieben. Eine geringe Zunahme des ABG war nur bei den sensorineuralen Patienten (ΔABGpost-prä= 11.7 dB) zu verzeichnen. Während der Aktivierung mussten drei Patienten aufgrund von starker Rückkopplung mit einem BAP versorgt werden. Das durchschnittliche Einsilberverstehen verbesserte sich von 0%/15% (unversorgt bei 65/80 dB SPL) auf 41%/79% (Carina bei 65/80 dB SPL) und übertraf das präoperative Sprachverstehen mit dem Hörgerät (24%/58% bei 65/80 dB SPL).

Schlussfolgerung:

Das Carina Implantat kann überwiegend (62,5%) als Vollimplantat genutzt werden. Eine weitere Verbesserung der Sprachergebnisse nach einer längeren Gewöhnungsphase ist zu erwarten.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

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