Möglichkeit der automatisierten Auswertung von Tubenfunktionsmessungen in einer Druckkammer

Einleitung:

Die bereits etablierten Parameter Tubenöffnungsdruck, Tubenöffnungszeit und Tubenverschlussdruck in der Auswertung der kontinuierlichen Impedanzmessung in einer Druckkammer können bei dauerhaft geöffneter Tube und blockierter Tube nicht sinnvoll ausgewertet werden. Um diese Patienten möglicherweise in Zukunft unterscheiden zu können, erfolgte eine automatisierte Auswertung der Druckkurven am Trommelfell. Ziel der Studie war es, Standardwerte für die Mittlere Impedanz (MI) in einem gesunden Probandenkollektiv zu sammeln und die Zuverlässigkeit des Messwertes zu bestimmen.

Methoden:

55 ohrgesunde Probanden wurden einem standardisierten Druckkammerprofil mit Phasen des Druckabfalls und Anstiegs unterzogen. Mit einer Auswertungssoftware konnten der Basiswert der Impedanz und die MI für die rechte und linke Seite jeweils für die Phasen der Kompression und Dekompression bestimmt werden.

Ergebnisse:

49 Messungen konnten erfolgreich ausgewertet werden. Der Basiswert der Impedanz lag bei 0,58 +/- 0,11 Pa auf der rechten Seite und 0,43 +/- 0,1 Pa auf der linken Seite. Der Wert der MI lag während der Dekompression bei 0,098 +/- 0,05 Pa für rechts, 0,087 +/- 0,043 Pa für links. Für die Kompression waren für die MI Werte von 0,086 +/- 0,044 Pa rechts und 0,079 +/- 0,045 Pa links zu erfassen. Die Retest-Reliabilität erwies sich sowohl im Druckanstieg als auch im Druckabfall als hoch.

Schlussfolgerungen:

Die MI konnte im Druckabfall und Druckanstieg in einem gesunden Probandenkollektiv erfolgreich bestimmt werden. Möglicherweise kann der Parameter helfen gesunde Probanden von Patienten mit Tubendysfunktion zu unterscheiden. Dies muss in weiteren Studien gezeigt werden.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)